Das Thema Sucht ist ein Thema das die sogenannten entwickelten Staaten stark beschäftigt. Von Suchtverhalten betroffen sind alle Altersschichten. Die Ausprägungen sind unterschiedlich und nicht immer muss das Suchtverhalten als krankhaft beschrieben werden. Gleichzeitig wird nicht jede Sucht stigmatisiert. Welche natürlichen und alternativen Ansätze zur Behandlung es gibt, erfahren sie in diesem Artikel.
Suchterkrankungen im Vormarsch
In den Industrieländern gehören Suchterkrankungen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Alleine die statistischen Zahlen in Deutschland verdeutlichen die Problematik:
- 4 Millionen Alkoholabhängige
- 18 Millionen Raucher
- 1,2 Millionen Medikamentenabhängige
- 250.000 Opiatabhängige
- 3 Millionen Cannabiskonsumenten
- 500.000 Amphetamin- und Ecstasy Abhängige
Die Kosten für die Behandlung dieser chronischen Erkrankungen werden vom WHO für Europa auf 5-6 Prozent des Bruttosozialproduktes geschätzt. Die Behandlungskosten der Co-Abhängigen sind dabei nicht berücksichtigt.
Die Ur-Sucht: Liebe und Einheit
Im Körper der Mutter erlebt jedes Kind einen beinahe paradiesischen Zustand. Schwerelos schwebend bildet der Embryo in der Fruchtblase eine ganzheitliche und symbiotische Einheit. Begrifflichkeiten wie „wollen“, „müssen“ oder „machen“ sind noch gänzlich unbekannt. Mit der Geburt an sich erfährt der Nachwuchs, aber auch die Mutter, den ersten Trennungsschmerz. Damit wird das bisherige Einheitserlebnis aufgelöst. Entscheidend für einen möglichst guten Übergang ist nun die Liebe und Zuneigung, die dem Kleinkind nach der Geburt zuteil wird. Mit zunehmendem Alter bildet sich das Ego eines jeden Einzelnen immer stärker aus. Der Mensch verliert sich auf diesem Weg zusehends in einer Welt voller Gegensätze und Widersinnigkeit. Jeder Mensch trägt so gesehen eine Ur-Sucht, die Sehn-Sucht nach dem dauerhaften Zustand der Liebe in sich. Auf der Suche nach eben diesem Zustand versucht der Mensch mit unterschiedlichen Mitteln dorthin zu gelangen. Nicht ohne Grund steckt im Begriff der „Sucht“ das „Suchen“.
Von der Ur-Sucht zur Sucht …
Nur wenigen Betroffenen ist bewusst, dass es bei der Suche nicht nur um die Erreichung dieses Ur-Zustandes geht, sondern eigentlich auch um eine intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben und Wesen. Die am Markt erhältlichen Suchtmittel vermitteln dem Betroffenen zumindest kurzfristig ein trügerisches Glücksgefühl, das vermittelt, dass man angekommen ist und seine Suche beenden kann. Doch dieser Eindruck ist vergänglich und nicht selten von kurzer Dauer. Und die Spirale der Tristesse nimmt ihren Lauf.
Charakteristika einiger Sucht(-mittel)gifte
Heroin
Bewirkt eine intensive Betäubung der Wahrnehmung und ermöglicht ein „Abtauchen“ in eine eigene Welt oder eben den Rückzug aus der Welt. Der Süchtige erlebt eine euphorische Seligkeit, die den Beschreibungen zur Folge dem embryonalen Seins- Zustand sehr nahe kommen soll. Heroinabhängige waren nicht selten „ungeliebte“ Kinder und weisen oft Defizite im Bereich der Emotionen auf beziehungsweise leiden unter seelischen Verletzungen. Lieblosigkeit, Vernachlässigung, Gewalt und Ablehnung prägen das Bild der Kindheit und Jugend der Suchtkranken.
Kokain
Kokain wurde schon in frühen Jahren von Indianern, damals kauten sie die Blätter des Coca Strauches, eingesetzt, um die Anstrengungen der großen Höhenunterschiede in den Anden meistern zu können. So gesehen könnte man bildlich sagen, dass Kokain eine Droge für Menschen ist, die hoch hinaus wollen. Kurzfristig erhöht Kokain die Leistungsfähigkeit und stimuliert den Ideenfluss, sowie die Kontaktfähigkeit. Das Thema Leistung spielt dabei eine wesentliche Rolle, denn der Betroffene definiert seinen Wert über Leistung. Ohne die Droge fühlt sich der Betroffene wertlos und ungeliebt.
Ecstasy
Ecstasy beeinflusst den Serotoninhaushalt des Gehirns und erwärmt den Körper, verringert das Hungergefühl und erzeugt für kurze Zeit das Gefühl von Liebe und Verbundenheit im Herzen. Die Betroffenen sind nicht selten narzisstisch veranlagt und stillen ihre Sucht nach dem Einheitsgefühl auf Partys umgeben von Menschenmassen. Der Suchtkranke fühlt sich innerlich verloren in der Welt. Ecstasy lässt dieses Gefühl kurzfristig vergessen.
Alkohol
Alkohol ist die wohl am meisten verbreitete Droge und die wohl einzige gesellschaftlich anerkannte. Die Sucht, im Gegensatz zu den zuvor genannten Drogen, setzt langsam und schleichend ein. Alkohol ist ein Nervengift und sorgt bei den Betroffenen für Entspannung und Enthemmung. Dem Leben wird scheinbar die Schärfe und Härte genommen. Die Welt erscheint konfliktfreier, harmonischer und lustiger. Alkohol ist eine Fluchtdroge, die von vielen erkrankten Menschen bei Problemen in der Familie, Partnerschaft und im Beruf ihren Platz findet.
Neben den hier angeführten Suchtmitteln ist auch das Rauchen, der Genuss von Marihuana, der ungehemmte Missbrauch von Lebensmitteln und Tabletten stark verbreitet.
Bei stark abhängigen Personen oder Menschen, die dem Konsum von Suchtmitteln sehr lange verfallen sind, steht am Anfang der Behandlung der körperliche Entzug. Die Heilungschancen erhöhen sich überproportional, wenn dieser Entzug von einer psychologischen Therapie begleitet wird. Wer dem Suchtproblem gänzlich entsagen möchte, der kommt schlussendlich nicht umhin, sich dem seelischen Schmerz und der Suche nach dem Grund zu stellen.
Welche alternativen und unterstützenden Behandlungsansätze gibt es?
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) findet man aus dem Altertum, obwohl es damals bereits Suchterkrankungen gab, keine Ansätze, die sich zur Behandlung von Suchterkrankungen etabliert haben. Hingegen wurden Suchtsymptome sehr wohl ausführlich beschrieben und wie sie behandelt wurden. Nicht selten weisen Suchtkranke ein überschießendes YANG auf. Negative Begleiterscheinungen wie Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, diffuse Schmerzen, Muskelzittern, innere Unruhe und Schlafstörungen gehören zum Krankheitsbild. Der Grund für diese Symptomatik liegt in einer Schwäche des Betroffenen, in einer sogenannten YIN-Leere. Der Betroffene ruht, so die Ansicht der TCM, nicht mehr in seiner Mitte. Der Prozess beginnt schon in den frühen Jahren des Betroffenen (Kindheit, Jugend).
Traumatisierungen
Fast immer findet man in der Anamnese von Alkohol- und Drogenpatienten Erfahrungen massiver und körperlicher Gewalt. Diese Erlebnisse führen zu Traumatisierungen, die wiederum bei den Betroffenen das Gefühl von Angst und Schrecken auslösen. Durch diese Gefühle beziehungsweise Traumatisierungen werden Herz und Niere massiv geschwächt. Durch die später nicht selten folgende Selbstverachtung schwächt der Betroffene laut TCM zudem seine Leber.
Akupunktur
Die Akupunktur hat sich in Europa zur alternativen Behandlung von Suchterkrankungen etabliert. Insbesondere bei der Raucherentwöhnung wird Akupunktur sehr erfolgreich angewendet. Mit der Akupunktur soll vor allem den körperlichen Begleiterscheinungen des Entzuges entgegengewirkt werden. Dazu gehören unter anderem übermäßiger Appetit, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Nervosität, depressive Verstimmungen und das Suchtverlangen.
Die Akupunktur erfolgt in der Regel am Ohr. Unterstützend werden nicht selten Gua Sha Massagen und die Schröpfkopf-Massage eingesetzt. Um eine weitere Minderung des Suchtverlangens zu erzielen werden in der TCM zusätzlich Kräuterbehandlungen eingesetzt. TCM Kräuter finden Interessierte unter anderem bei TCM Herbs. Allerdings sollte die Behandlung unbedingt mit einem TCM erfahrenen Praktiker abgestimmt werden.
Neben der Ohrakupunktur kann auch die Körperakupunktur zur Behandlung eingesetzt werden. Dabei werden die zwölf Hauptmeridiane und Sondergefäße akupunktiert beziehungsweise behandelt.
Kudzu-Bohne
Die Kudzu-Bohne ist eine der bekanntesten chinesischen Heilpflanzen. Neben vielen anderen positiven Wirkungen belegen Studien, dass die Bohne insbesondere Entzugserscheinungen wie Unruhe und Reizbarkeit lindert. In der TCM wurde die Kudzu Pflanze häufig zur Behandlung von übermäßigem Alkoholkonsum eingesetzt. Dabei soll das Kudzu Extrakt die Alkoholhydrogenase aktivieren. Hier handelt es sich um ein Enzym, das Alkohol im Körper abbaut. Lassen sie sich aber auch bei der Behandlung mit der Kudzu-Bohne von einem erfahrenen TCM-Praktiker beraten.
Natürliche Produktion von Glückshormonen
Die Steigerung von Glückshormonen, Endorphinen, kann auch auf natürlichem Weg erfolgen und kann eine Suchtentwöhnung positiv beeinflussen. Da das Suchtgedächtnis sehr lange vorhanden ist, ist es von besonderer Bedeutung, dass Begleittherapien über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Glückshormone können mit Sport, Bewegung in der Natur und durch Wasser freigesetzt werden. Daher sollten Betroffene, die sich für den Weg der Heilung entschieden haben, mit sportlicher Betätigung oder Wandern in der Natur beginnen. Achten sie dabei aber darauf, dass sie sich körperlich nicht überanstrengen, denn ihr Körper wurde durch die Sucht stark in Mitleidenschaft gezogen. Nicht ohne Grund werden in der Behandlung von Suchterkrankungen die Erlebnistherapie und Erlebnispädagogik eingesetzt.
Wie sie ihren Körper noch unterstützen können…
Entgiftung
- Mariendistel – Heilpflanze für die Leber
- Die Leber natürlich entgiften
- Natürlich entgiften – Wege der Naturheilkunde und der TCM
Darmsanierung
Immunsystem stärken
Weiterführende Informationen
Frickenescherweg 5, 6922 Wolfurt