Das Potential der nächstbesten Möglichkeit™

Wie Ihr ja wisst, Ihr lieben Leser (Wer es nicht weiß, möge sich schämen und das ganz schnell nachholen, und zwar pronto!), scheue ich weder Kosten und Mühen, Euch ein paar Tipps in Sachen Kommunikationstechniken zu geben. Zumindest, wenn die Alternative “Klo schrubbben” heißt.

Also. Heute steht die Kritik auf dem Programm. Die negative Kritik, um genau zu sein, denn die ist am Kniffligsten!

Konstruktiv sollte sie sein, die Negativkritik, und den Kritisierten dazu anregen und ermuntern, einmal gründlich nachzudenken. Und es dann besser zu machen.
Das Gegenstück dazu ist übrigens die destruktive Kritik. Die verbessert gar nichts und führt lediglich zu Frust, Wut und/oder, dass man sich nachts in den Schlaf weint. :-(

Wir wollen also unsere Mitmenschen pimpen, werte Damen und Herren, wollen sie dezent auf ihr Fehlverhalten hinweisen und gleichzeitig ermutigen, sich selbst einen Lösungsweg zu erdenken und somit ihr Gesicht zu wahren. Ha!

Und zu diesem Zwecke, liebe Leser, teile ich selbstlos und philanthropisch das Geheimnis des Potentials der nächstbesten Möglichkeit™ mit Euch, *strahl*

Und das geht ganz einfach: Weiß Euren fehlverhaltenen Mitmenschen einfach dazu auf, darüber nachzudenken, ob das, was er getan hat – oder auch vorhat, zu tun – wirklich die NÄCHSTBESTE (oder auch zweitbeste) MÖGLICHKEIT™ ist!

Anwendungsbeispiele:

1. “Schatz, hast Du die Miete überweisen?”
“Nein, ging nicht, ich hatte die Überweisungsdaten zu Hause vergessen!”
“Und die Miete NICHT zu überweisen und mir das auch NICHT zu sagen erschien Dir als nächstbeste Möglichkeit™?”

2. “Ach Molly! Ich bin so frustriert, ich nehme einfach nicht ab!”
“Hm. Und … sich daraufhin mit Chips und Schoki vollzustopfen war wirklich die nächstbeste Möglichkeit™?”

3. “Ich wär halt sonst nicht in die Parklücke gekommen!”
“Äh … und sich so da rein zu quetschen, dass Du, bevor die anderen Autos nicht weg sind, nicht mehr wieder herauskommst, erschien Dir wirklich die nächstbeste Möglichkeit™ zu sein?”

4. “Ach Molly-Süße, ich bin die letzte Zeit einfach nicht dazu gekommen, Dein Blog zu lesen!”
“Ach. Und jetzt, da Du wieder Zeit hast, diese damit zu verbringen, mich damit vollzusülzen, erschien Dir als nächstbeste Möglichkeit™?”

5. “Mami, ich konnte mein Zimmer nicht aufräumen, weil mein Bauch so weh tut!”
“Spatz: Stattdessen den Fernseher anzumalen war ganz sicher nicht die nächstbeste Möglichkeit™, oder?”

6. “Schatz, ich konnte Dir leider keinen Döner mitbringen, die haben heute Ruhetag!”
“Ach, und da erschien es Dir als nächstbeste Möglichkeit™, mit leeren Händen nach Hause zu kommen, *HEUL*????”

7. “So sehr ich mich auch bemüht habe: Ich konnte in meinen Traumjob einfach keinen Fuß fassen!”
“Das ist blöd, ich geb`s ja zu. Aber ist es wirklich die nächstbeste Möglichkeit™, gar nicht mehr zu arbeiten?”

8. “Ach Molly, ich komme doch in Mathe garnicht mehr mit! Ich kapier`s einfach nicht! Und konnte deshalb auch die Hausaufgaben nicht machen”
“Verstehe ich gut, Süße. Aber … war blau zu machen wirklich die zweitbeste Möglichkeit?”

9. “Schatz, die hatten keine Hähnchenschlegel mehr!”
“Och Menno!”
“Ja, stattdessen habe ich Dir parnierte Goudaringe mitgebracht!”
“Schatz, war das den wirklich … ich geb`s auf!”

10. “Ich habe es wirklich versucht, ehrlich, aber er hat ja nur noch an mir rumgemeckert, ich konnte es ihm einfach nicht recht machen!”
“Und das war wirklich die nächstbeste Möglichkeit™? Nicht vielleicht, äh, eine Scheidung oder so? Und wenn Du jetzt bitte das blutige Messer weglegen würdest …?”

So, und jetzt dürft Ihr tosend applaudieren. Lobende Kommentare wären die nächstbeste Möglichkeit! ;-)


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