Das Phänomen Milchhaut

Auf Milch, wenn sie zu stark erhitzt wird, bildet sich die von Kindern wie Erwachsenen so verhasste Milchhaut. Der Grund liegt in der Zusammensetzung der Milch: Neben Wasser finden sich Fett, Milchzucker und Eiweißstoffe. Bei zirka 75 Grad nun beginnt sich die Struktur der Eiweißstoffe zu verändern. Die Eiweißmoleküle, die bis dahin wie zu einem Wollknäuel aufgerollt sind, fangen an, sich zu entwirren und verkleben anschließend miteinander zu einem feinen und dünnen Netz, eben zu besagter Milchhaut. Und da diese gallertartige Masse leichter ist als Wasser, schwimmt sie immer oben und vergrault selbst die größten Milchliebhaber. Als ich jüngst mit einem meiner Enkel auf dem Spielplatz war, stillte dort eine Mutter ihren Säugling, was wiederum auf reges Interesse einiger Kinder stieß. Einer der Jungs wollte es dann in Sachen Muttermilch ganz genau wissen und fragte: “Hat die Milch auch so ‘ne ekelige Haut?” Die Mutter war ganz schön verdaddert und konnte dem Dreikäsehoch irgendwie keine befriedigende Antwort geben. Was soll(te) ich sagen? Ich hab’ mich da rausgehalten – zumal das Phänomen Milchhaut beim Cappuccino dafür sorgt, dass der Milchschaum nicht so schnell in sich zusammenfällt. Wenn ich ihm das auch noch erklärt hätte, hätte der Kleine vielleicht noch gefragt: “Kommt da auch Cappuccino raus?”


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