Wenn man den Schmollmund und den Kussmund mischt, dann hat man es, das „Duckface“. Etwas, das auf interessante Weise verführerisch oder gar auf verführerische Weise interessant sein könnte. Leider falsch gedacht. Heraus kommt der bisher dämlichste Gesichtsausdruck des jungen Jahrtausends.
Internet, Handykameras, Facebook, Instagram und MySpace – ohne all das gäbe es das Duckface nicht, wäre es zu viel gesagt, dass wir ohne Duckface in einer schöneren Welt lebten? Immerhin in einer, die eine Frage weniger aufwürfe: Warum macht jemand so ein irrsinnig blödes Gesicht, ohne das lustig zu meinen?
Das Erstaunliche ist nicht das Zeigen des blöden Gesichts an sich. Manche kennen es vielleicht noch aus der eigenen Jugend, früher haben sich junge Menschen bisweilen in grosser Zahl in Fotokabinen gezwängt, dort Fratzen geschnitten und das Ergebnis anschließend auf Passbildern bewundert.
„Schau, wie beknackt Josef wieder aussieht. Und Elisbeth erst“. Die Duckface-Menschen hingegen – meist Mädchen / Frauen, aber immer öfter auch Jungs / Männer – fotografieren sich nicht, um spasseshalber mal auszusehen wie kurz nach der Hirnschmelze, sondern weil sie den Gesichtsausdruck offenbar so selbst-ironisch wie sexy finden.
Andererseits vermelden Dating-Portale, dass Mädchen / Frauen, die sich mit einem Duckface zeigen, mehr Zuschriften bekommen als andere. Die Erklärung scheint nahe zu liegen, von Duckface zu Fuckface ist es nur ein einziger Buchstabe der zu tauschen ist.
Aber vielleicht geht es ja nur darum – für einen Augenblick zumindest – Lippen wie Angelina Jolie oder Scarlett Johansson zu haben, die quasi permanente Duckfaces sein könnten. Aber wenn das die Erklärung sein sollte: Was sagt das über die Duckface-Jungs / Männer?
Lippen-OPs gehen ja gern mal schief, die Ergebnisse heißen dann fachsprachlich Schlauchbootmund bzw. Bratwurstlippen.
Das Phänomen „Entengesicht“Diesen Beitrag / Angebot bewertenDiese Beiträge zum Thema könnten Sie auch interessieren ...
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