Das Pellen der Zwiebel

Von Jens Furtwängler @stuckinbavaria
Tweet

Am Tag der populären Leonhardifahrt in Tölz herrscht Föhn im Voralpenland. Zum Ehrentag des entfernten Cousins – seines Zeichens Schutzpatron des Viehs – hat Petrus, der „Wettergott“, die Kissenparty am Himmel abgeblasen. Ein Kaiserwetter, das zum Biken einlädt.

Das warme Lachen der Sonne zaubert einen wohligen Hauch von Frühling in die Luft. Aber im Schatten der Berge und Wälder ist Väterchen Frosts kalter Atem bereits spürbar. Noch ist seine Macht begrenzt, doch schon liegt er im Hinterhalt auf der Lauer. Nun gilt es, ihm in passender „Rüstung“ entgegenzutreten.

Wie heftig die klimatischen Gegensätze am heutigen Tag sind, merke ich bei der rasanten Abfahrt meiner Hausstrecke, von Irschenberg über Fehleiten nach Götting: floss beim Angriff auf die Steigung in der prallen Herbstsonne selbst im kurzen Dress der Schweiß in Strömen, kühle ich beim Ritt hinab ins Mangfalltal merklich aus. Hätte ich mir nur ein Vorbild an der Natur genommen…

Denn wie bei anderen Outdooraktivitäten, empfiehlt sich auch beim Biken das Zwiebelschichtprinzip. Die Zahl der Schichten ist zugunsten der nötigen größeren Bewegegunsfreiheit auf dem Bike reduziert:

Ihr seht selbst: Auffälligkeit ist Trumpf.
Im Stadtdschungel ist Sichtbarkeit ebenso überlebenswichtig wie bei forst- und landwirtschaftlichem Verkehr in freier Wildbahn. Apropos Wildbahn: ein Jagdunfall ist schnell passiert! Auch in der Dämmerung ist zwar die Gefahr, von einem Waidmann mit zittrigen Fingern irrtümlich auf’s Korn genommen zu werden, gering. Die gestiegene Zahl der Jäger macht es aber nicht unwahrscheinlicher

Die Hauptsaison endet im Oktober. Das macht es schwer, im Einzelhandel noch bikespezifische Kleidungsstücke für die kalte Jahreszeit zu bekommen; der knappe Ausstellungs- und Lagerraum wird von Outfits für den Skisport belegt. Zu jeder Jahres-, Tages und Nachtzeit dagegen kann in Online Sport- und Outdoorshops wie Vaola oder Bergzeit eingekauft werden; die Anbieter haben oft eigene Themenseiten für spezifische Sportarten, so auch für den Radsport.

Wer oben genanntes beherzigt, kommt auch in der kalten Jahreszeit über die Runden – ohne den nächsten Föhntag womöglich erkältungsbedingt im Bett zu verbringen.