ich habe in meinem leben schon das eine oder andere paradies entdeckt – meist völlig unerwartet und zufällig. ein paradies befindet sich bei mir um die ecke und ich habe es gestern gefunden.
bei strahlend blauem himmel und sonnenschein marschierte ich gestern auf meinem bestens gelaunten pferd lola in den lichten wald. Ich hatte zeit, gute laune und ein wenig abenteuerblut in den adern. also verließ ich nach einer weile den weg und ritt querfeldein, was uns beiden immer großen spaß macht. nach einem weilchen sah ich vor mir die waldgrenze und dahinter helles, warmes sonnenlicht. neugierig ritten wir darauf zu und zwängten uns durch ein paar bäume aus dem wald heraus auf eine wiese.
und da war es. das paradies. direkt vor uns.
vor unserem auge erstreckte sich ein tal, wie ich es mir schöner nicht denken kann. satt grüne wiesen und felder, wohin das auge reicht. wunderbar gemustert mit gelben, weißen und blauen blumen, wie ein fantasieteppich aus einem märchen. das tal erstreckt sich nach vorne bis zum horizont und der blick gleitet über wunderschöne, kleine hügel und täler. nach einer seite wird es durch den wald begrenzt und nach der anderen seite durch 1-2 kleine dörfchen mit kirchtürmen, die friedlich in dem tal schlummern. es gibt einige höfe in dem tal und auf den wiesen sieht man viele pferde, die in gruppen grasen oder in der sonne dösen. über allem liegt ein tiefer friede. was für eine idylle!
staunend blieb ich mit lola ein weilchen am waldrand stehen, blickte ins tal, ließ den anblick auf mich wirken und spürte, wie sich eine große welle des glücks in mir ausbreitete. lola wurde irgendwann unruhig und ich lenkte sie über einen schmalem feldweg talabwärts, an pferdeweiden und neugierig blickenden pferden vorbei, hindurch durch die blühenden wiesen, bis ganz hinab ins tal. der weg führte über eine schmale schotterstraße in richtung wald und ich hielt mich rechts, da ich wusste, dass irgendwo oben der reitstall liegen musste. ich ritt durch ein kleines waldstück und musste wieder staunen. mitten in diesem idyll stand ganz abgelegen ein kleines, schönes häuschen und auf der angrenzenden wald-weide 4 prächtige pferde. hier hat sich jemand sein persönliches, kleines paradies geschaffen, was für ein glücklicher mensch muss das sein!
der weg schlängelte sich aus dem waldstück auf einen breiten, roten feldweg, der ein gutes stück lang den berg hinaufführte. lola tänzelte aufgeregt und schnaubte und gab mir zu verstehen, dass das die perfekte galloppstrecke sei. ein kleines schnalzen mit der zunge genügte und schon jagten wir den berg hinauf wie der blitz. war das schön! Ich weiß nicht, ob pferde grinsen können, aber ich meine, lola könnte ein grinsen im gesicht gehabt haben. ich jedenfalls hatte eins. und was für eins. wie festgetackert .
auf dem nachhauseweg begegneten uns noch ein fuchs, 4 rehe und ein baumstamm – den wir in einem übermütigen sprung nahmen.
war das ein perfekter tag? das leben ist so schön.