Das Papierhaus
Carlos Maria Dominguez
Diana Taschenbuch, 2006
7,95 €
978-3453351165
Eine Literaturdozentin, die so in die Gedichte von Emily Dickinson vertieft ist, dass sie tödlich verunglückt, ihr argentinischer Kollege, der um die halbe Welt reist, um das Geheimnis eines rätselhaften Buches zu lösen, und ein Mann, der bereit ist, seine Liebe für Bücher in Stein zu fassen: drei Menschen, die ohne Bücher nicht sein können und deren Leben auf höchst seltsame Weise miteinander verknüpft werden.
Dieses kleine Buch hat mein Leserherz geöffnet. Gerade deshalb kann ich keine gegliederte Rezension schreiben, denn nichts statisches beschreibt diese feine Geschichte.
Es geht um Bücher und wie die Liebe zu ihnen Leben verändern kann oder es sogar beenden kann. Die Figuren bleiben zum Teil blass, was daran liegt das die eine Dame sofort stirbt und der andere Herr fast nur ein “Gespenst” ist und nur in Erzählungen über ihn gesprochen wird.
Was das Buch ausmacht, sind die kleinen Sätze darüber, wie sich menschen verändern wenn sie ein Buch aufschlagen, wenn sie die Bücher sammeln und alles für sie geben. Ich sitze mit den Figuren in Räumen voller Bücher und will auch solche Regale haben, will auch auf Bücherjagd gehen und vielleicht mein Herz an eines der Bücher verlieren.
Mit 96 Seiten kann ich keine voll geschliffene, reife Geschichte erwartet. Es ist eher ein Blitzlicht voll von Menschen und ihren Büchern, das aber funktioniert gerade weil es so kurz ist.
Für Bücherliebhaber und solche die auch an die verheerende Macht der Bücher glauben.