Das griechische Wort „auto" bedeutet selbst. Mit diesem Fremdwortteil bringen wir zum Ausdruck, dass wir etwas selber gemacht haben:
unser Autogramm (= selbst/Zeichnung) darf niemand anderes geben, unsere Autorenschaft niemand abstreiten und unsere Autonomie (= selbst/Namen) hat nichts mit anderen zu tun. Macht jemand eine Autopsie (=selbst/sehen), dann will er es genau wissen und autorisieren wir etwas, dann geben wir höchstpersönlich eine Bewilligung.
Aber plötzlich kommen da der Automat und das Automobil.
In meinem Duden von 1937 wird der Automat erklärt als „selbsttätige Vorrichtung, die nach Geldeinwurf Waren verabreicht" und das Automobil als „Selbstbeweger, Kraftwagen".
Es ist ein fremdes Selbst entstanden, welches fährt, überwacht oder kocht. Manchmal empören wir uns über dieses unbekannte Selbst, weil es etwas falsch macht. Aber wir regen uns dann über ein Phantom auf, denn dieses agierende Selbst ist unbekannt.
Lasst uns möglich unser Selbst wieder zurückholen. Die Automatik durchbrechen und unsere outgesourcten Teile wieder zurücknehmen. Dann tun wir die Dinge wieder aus der eigenen Mitte und aus dem eigenen Bauch heraus. Mit den eigenen Händen und eigenen Füssen. Auto. Wenigstens ab und zu.Bild oben: Mekong / 63cm x 42cm / Gouache auf Aquarellpapier / 2005, Nr.05-007
Es ist vollkommen still. Der Einbaum gleitet durch den Seitenkanal. Noch ist alles vollkommen autark und autonom. Aber der Traum vom Automat ist erwacht. Ich habe das Bild mit deckenden Wasserfarben (Gouache) gemalt. Das Bild ist verkauft.