Das Organisatorische vor der Reise – Teil 1

Von Tani Nguyen @thingstaniloves

Vorwort

Wie so oft im Leben, ist nach der Buchung einer Reise vor der Buchung! Oft gehen die Reiseagenturen davon aus, dass man sich selbstständig über die Einreisebestimmungen des jeweiligen Urlaubsziels informiert. Natürlich kann man bei der Buchung direkt danach fragen, sodass man sich die Mühe und Zeit sparen kann, sich darüber im Internet zu informieren.

Bei Asien Special Tours ist es ein bisschen anders, da diese auch unabhängig von einer Buchung einen Visa-Service anbieten. Bei uns war es sogar so, dass wir aufgrund unserer Reisebuchung keinerlei Bearbeitungsgebühr, sondern lediglich die Visa-Gebühren bezahlt hätten.

Jedoch habe ich diesen Service nicht in Anspruch genommen, da es bei mir ein bisschen komplizierter war. (Ja, ich muss immer eine Extrawurst haben.)

Die Einreise in Vietnam

Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit einem Reisepass (notfalls auch mit dem vorläufigen Reisepass) möglich, solange dieser noch 6 Monate über die Gültigkeit des Visums hinaus gültig ist.

Seit einiger Zeit gibt es sogar die Möglichkeit der visumfreien Einreise für deutsche Staatsangehörige (diese Möglichkeit ist aktuell bis zum 30.06.2018 befristet und wird anschließend neu verhandelt). Diese Regelung gilt allerdings nur für einen Aufenthalt bis maximal 15 Tage. Hierbei muss das Reisedokument ebenfalls noch mindestens 6 Monate gültig sein. Eine erneute visumfreie Einreise ist anschließend erst wieder möglich, wenn seit der letzten Ausreise aus Vietnam 30 Tage vergangen sind.

Klingt soweit super! Nur leider passt die Regelung nicht auf unsere Reise, da wir innerhalb eines kurzen Zeitfensters 2x einreisen müssen. Somit mussten wir ein normales Touristen Visum mit mehrmaligem Einreise (ca. 80EUR für 1 Monat) beantragen.

Es gibt mittlerweile 4 Möglichkeiten an das Visum für Vietnam heran zu kommen:

  • Entweder man fährt zur vietnamesischen Botschaft in Berlin (oder zum Konsulat in Frankfurt) und gibt die Dokumente dort morgens ab und kann diese mit einem Aufpreis am gleichen Nachmittag wieder abholen.
  • Man wickelt die Angelegenheit per Post ab. Falls man diesen Weg wählt, sollte man sich für einen Versand über DHL Express entscheiden, da man die Gebühren entweder cash oder als Verrechnungsscheck beilegen muss. Des Weiteren muss man auch einen vorfrankierten Umschlag für den Rückversand beilegen – hier empfiehlt sich ebenfalls wieder der Versand über DHL Express (es gibt Prepaid-Umschläge).
  • Ebenfalls soll es nun die Möglichkeit geben, ein Visa-on-Arrival zu beantragen. Hierbei füllt man vorher ein Online-Formular aus, welches elektronisch an die vietnamesische Einwanderungsbehörde zur Prüfung geleitet übermittelt wird. Vom Visa-on-Arrival wird allerdings sowohl von der Botschaft als auch von den unterschiedlichen Reisebüros abgeraten, da dabei vieles schief laufen könnte und man bei der Einreise kostbare Zeit und Nerven verliert.
  • Auch hat Vietnam seit Februar 2017 das E-Visum probehalber für 2 Jahre eingeführt. Allerdings ist es hiermit erstmal nur möglich ein Visum mit 30 Tage Gültigkeit für eine einmalige Einreise zu beantragen.

Wir haben uns für den Postweg über die Botschaft in Berlin entschieden, nachdem ich in unterschiedlichen Foren die Erfahrungen anderer mit der Botschaft in Berlin sowie mit dem Konsulat in Frankfurt durchgelesen habe. Auf jeden Fall ist zu empfehlen, dass man vorher nochmal persönlich in der Botschaft/im Konsulat anruft und die aktuellen Gebühren erfragt (obwohl hierbei scheinbar auch unterschiedliche Aussagen getroffen werden).

Was ist mit der Extra-Wurst?

Nun ja, 160EUR für 2 Personen, damit wir mehr als 1x einreisen können… das ist schon eine Menge Geld! Damit könnte man sich in Vietnam so viel mehr leisten! Aber gut, das ist wohl der Nachteil, wenn man seine (vietnamesische) Staatsbürgerschaft abgelegt hat. Als ich also diese finanzielle Tatsache bereits akzeptiert habe, fragte mich ein alter Bekannter, warum ich denn ein Touristenvisum beantragen wollte, wenn ich doch vietnamesischer Abstammung bin.

Häh?

Er teilte mir mit, dass es für Personen mit vietnamesischer Abstammung die Möglichkeit gibt, sich von der Visa-Pflicht befreien zu lassen. Diese Befreiung gilt dann für 5 Jahre, man kann so oft ein- und ausreisen wie man möchte, ist viel günstiger als ein Touristenvisum und stünde mir auf jeden Fall zu.

Also ging die Recherche nach mehr Infos dazu weiter, da er mir nicht alles ganz genau sagen kann, weil es bei ihm schon ewig her war als er den Erstantrag gestellt hat.

Nach kurzer Zeit hatte ich sämtliche Infos zusammen und fing an die Unterlagen für die Visa-Befreiung zusammenzustellen: Antrag für die Visa-Befreiung, Geburtsurkunde im Original (oder beglaubigte Kopie), vietnamesische Reisepässe der Eltern in Kopie (falls man in Deutschland geboren wurde und über keine vietnamesische Geburtsurkunde verfügt – ist bei mir nicht der Fall), ggf. der ungültige vietnamesische Reisepass (bevor man die Staatsbürgerschaft abgelegt hat), Barscheck über die anfallende Bearbeitungsgebühr (10EUR).

Übrigens haben auch Personen ohne vietnamesischer Abstammung die Möglichkeit auf eine Visa-Befreiung: man muss dann mit einer/m vietnamesisch Abstämmige/n verheiratet sein. Hierbei legt man eine beglaubigte Kopie der Heiratsurkunde sowie die Nachweise darüber, dass die Ehefrau/der Ehemann vietnamesischer Abstammung ist.

Von 160 auf 90

Durch diese Möglichkeit, haben wir einfach mal eben knapp über 43% der geplanten Kosten für die Einreise eingespart.

Die Bearbeitungszeit beträgt ohne Rückfragen ca. eine Woche bis man die Unterlagen zurück erhält. Bei uns war allerdings etwas unklar, sodass man mich telefonisch kontaktiert hat. Aber im Endeffekt hat es bei uns auch nur 1,5 Wochen gedauert bis wir die Unterlagen im Briefkasten liegen hatten.