Dieser Erfolg ist nicht ganz unbegründet: Wir Fans der Phantastik bekommen hier reichlich Nahrung in einer Vielfalt und Tiefe, die für ein kostenloses Magazin bemerkenswert ist. Wir finden zahlreiche Kolumnen, Interviews, Rezensionen neben News aus der Szene oder entspannen uns bei den dort angebotenen Kurzgeschichten und Storys.
Alle Mitarbeiter des Geisterspiegel sind ehrenamtlich tätig. Damit tritt das Magazin den Beweis an, dass Hobby nicht gleichzusetzen ist mit laienhaftem Können.
Ein erfolgreicher Ableger des Magazins sind die Anthologien der Dark-Reihe. Bisher gibt es 6 Anthologien: Dark Future, Dark Vampire, Dark History, Dark Crime 1 & 2 und Dark Place. Im März 2017 erscheint die 7. Anthologie Dark Creature. Alles ziemlich dark und düster.
Die enthaltenen Kurzgeschichten wurden erdacht von einer Riege sowohl bekannter als auch weniger bekannter Autoren, die für eine gesunde Mischung spannendes Schwarz auf weißen Seiten sorgen. Die Anthologien sind bei Romantruhe erschienen.Die ersten 6 Anthologien der DARK-Reihe
Geisterspiegel Anthologie, die 7.
ist in Vorbereitung
Zudem ist Geisterspiegel auch ein Tipp für Western-Fans. Neben Kurzgeschichten und Storys finden wir ‚Slatermans Westernkurier‘, der sich mit Hintergründen zum Wilden Westen beschäftigt.
Zugegeben, ich bin ein bisschen voreingenommen, was Geisterspiegel betrifft. Ich habe Anke und Wolfgang Brandt als freundliche und sehr hilfsbereite Menschen kennengelernt. Gerade in den ersten Geisterspiegel-Jahren war ich dort als Grafiker sehr aktiv. Auch an die Geisterspiegel-Treffen in Hessen erinnere ich mich gerne.
Trotzdem! Auch objektiv betrachtet......ist für mich als Liebhaber der Szene Geisterspiegel eines der interessantesten Magazine für Phantastik.
Aber macht euch am besten selbst ein Bild unter: www.geisterspiegel.de
Nun lassen wir aber die Herausgeberin Anke Brandt zu Wort kommen.
Hallo Anke,
Anke Brandt: Hallo Michael,
der Geisterspiegel steht in erster Linie für Spaß und Hobby. Vor über 10 Jahren wurde die Idee zu diesem Online-Magazin geboren und wir, also Wolfgang und ich, waren von Anfang an dabei. Nach kurzer Zeit schon ergab es sich, dass wir die Homepage als Herausgeber übernahmen, ohne zu wissen, dass es dann doch ganz schön viel Arbeit wurde. Aber aus dieser Arbeit heraus ergaben sich so viele spannende und emotionale Momente und Begegnungen, aus denen dann Freundschaften wurden, dass wir den Geisterspiegel tatsächlich nie als Arbeit oder gar Belastung angesehen haben.Es ist schlicht unser Hobby und es macht bis heute Spaß. Wir versuchen, Leser mit überwiegend phantastischen Themen, die uns selbst interessieren, zu unterhalten, wir geben Hobbyautoren die Möglichkeit, ihre Geschichten einem Publikum zu präsentieren (einige dieser Autoren schreiben und veröffentlichen unterdessen in zum Teil recht bekannten Verlagen und Serien), wir führen Interviews, die hoffentlich ein paar Einblicke in die Welt von Autoren, Verlegern usw. bieten und vieles mehr.
Wer nun genauer auf den Geisterspiegel schaut, wird feststellen, dass es momentan wenige redaktionelle Beiträge gibt. Das liegt leider daran, dass wir nur noch sehr wenige aktive Mitarbeiter haben, ich selbst mit der Herausgabe unserer Anthologien und dem Lektorat und Korrektorat fast aller Texte ausgelastet bin und Wolfgang auch nur an den Wochenenden Zeit für den Geisterspiegel hat. Schließlich müssen wir ja irgendwie auch Geld verdienen ;-)
Wenn sich Leser dieses Interviews angesprochen fühlen, bei uns mitmachen zu wollen, so sollten sie sich nicht scheuen, uns einfach zu kontaktieren.Michael Sagenhorn: Was war euer emotionalstes Erlebnis im Zusammenhang mit Geisterspiegel?
Anke Brandt: Das war – und ich glaube, da spreche ich für alle Beteiligten – das Videointerview, welches wir mit dem leider viel zu früh verstorbenen Werner Kurt Giesa auf dem Glauberg geführt haben.Michael Sagenhorn: Ihr beobachtet die deutsche Phantastik-Szene jetzt schon über einen längeren Zeitraum. Was würdet Ihr euch für die Zukunft dieser Szene wünschen?
Anke Brandt: Dass sie noch lange Zeit Bestand hat, aber da mache ich mir momentan kaum Sorgen drum. Schaut man sich beispielsweise die Entwicklung des BuCon an, dann sieht man, dass die Zeit nicht stehen geblieben ist, dass sich die Szene entwickelt und "frischer" geworden ist.
Aus meiner ehemaligen beruflichen Sicht wünsche ich mir, dass Buchhändler endlich den Mut – oder was auch immer dazu fehlt – finden würden, den vielen tollen Büchern aus den vielen engagierten Kleinverlagen der Phantastikszene auch mal im Buchhandel auszuprobieren. Ich habe es getan und kann nur sagen, es hat wunderbar funktioniert.
Michael Sagenhorn: Eines eurer Herzstücke sind eure Anthologien der Dark-Reihe. Was reizt euch so am Thema ‚Dark‘?
Anke Brandt: Horror und Grusel sind ein wichtiges Segment auf dem Geisterspiegel. Damit fing alles mal an, als die Idee für diese Homepage im ehemaligen John-Sinclair-Forum entstand. Da lag es einfach auf der Hand, auch den Anthologien diesen Touch zu verleihen, denn eine Anthologie funktioniert meines Erachtens nur, wenn man als Herausgeber auch hinter dem Thema steht.
Michael Sagenhorn: Eine gute Redaktion lebt von motivierten Mitarbeitern. Geld kann sicher zur Motivation beitragen, doch eure Redaktion lebt vom Ehrenamt. Woraus schöpft Ihr eure Kraft und Motivation?
Michael Sagenhorn: Nehmen wir mal an, ich möchte eurem Aufruf oben folgen und meine redaktionelle Mitarbeit anbieten, z.B. für eine Kolumne oder Rezension. Was müsste ich dazu mitbringen?
Anke Brandt: Eine Chance erhält bei uns jeder, der mitmachen möchte. Ob einmalig oder dauerhaft ist da erst einmal völlig egal (ja gut, dauerhaft wäre uns lieber ;-)). Wer mich kennt, weiß, dass ich außer unsere Serienautoren niemanden unter Druck setze, wenn mal ein Termin nicht eingehalten werden kann. Das Einzige, was ich voraussetze, ist ein Mindestmaß an Kenntnissen der deutschen Grammatik und Rechtschreibung.Michael Sagenhorn: Vielen Dank für das Gespräch, Anke. Ich wünsche dir und allen Mitarbeitern weiterhin viel Freude an eurem Wirken für Geisterspiegel.
Bildquellen: geisterspiegel.de, M. Sagenhorn