Wien (Culinarius) – Das Motivationsschreiben, auch bekannt als die Dritte Seite der Bewerbungsunterlagen, ist die Möglichkeit, sich dem Unternehmen vor dem Bewerbungsgespräch zu präsentieren. Was man dabei beachten muss und wie ein Motivationsschreiben gelingt, erfahren Sie bei uns.
Sie bewerben sich für eine Stelle als Chefkoch, Zimmermädchen oder als Servicekraft und haben den Lebenslauf bereits geschrieben. Dann folgt meistens noch das Motivationsschreiben.
Im Normalfall wird es nicht zwingend verlangt, dennoch ist es nie schlecht im Zuge einer Bewerbung auch ein Motivationsschreiben abzuschicken. Es ist die Möglichkeit für Sie, dem Unternehmen zu zeigen, wieso gerade Sie richtig für die Stelle sind. Durch das Motivationsschreiben können Sie sich von anderen Bewerbern abheben. Deshalb ist es so wichtig, das Motivationsschreiben richtig anzugehen.
In der Regel gibt es keine genauen Vorgaben, wie ein Motivationsschreiben auszusehen hat. Deshalb ist es leider sehr leicht, Fehler beim Motivationsschreiben zu machen. Damit Ihnen das nicht passiert haben wir für Sie 11 typische Fehler beim Erstellen des Motivationsschreibens gesucht:
Die Länge des Motivationsschreibens
Das Motivationsschreiben sollte nie länger als 1 DIN A4 Seite sein. In dieser einen Seite sollten Sie es schaffen, alles Wichtige über Sie für die Stelle als Chefkoch oder wofür Sie sich sonst so bewerben, zu schreiben. Am besten gelingt Ihnen das, wenn Sie das Schreiben in Absätze gliedern, mit verschiedenen Themeninhalten. Dazu jedoch später.
Fehlende Absender- und Empfängerdaten im Motivationsschreiben
Ein Motivationsschreiben muss den Absender und den Empfänger beinhalten. Das gehört zu den wenigen formalen Vorschriften beim Verfassen eines Motivationsschreibens. Auch wenn Sie das Motivationsschreiben online verfassen, müssen Sie eine Adresse anführen.
Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler im Motivationsschreiben
Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler schrecken nicht nur davon ab, sie einzustellen, sondern wirken auf das Unternehmen gleichzeitig so, als hätten Sie sich keine Zeit genommen und keine Mühe gemacht. Um das zu vermeiden, sollten Sie Ihr Motivationsschreiben von einer anderen Person Korrekturlesen lassen.
Umgangssprache im Motivationsschreiben
In Zeiten von WhatsApp, Messenger und Co. könnte man meinen, der Mensch hat die Sprache verlernt. Deshalb achten Sie auf korrektes Hochdeutsch im Motivationsschreiben und verwenden Sie keine umgangssprachlichen Ausdrücke. Auch hier gilt wieder: Lieber vor dem Abschicken noch einmal von einem Freund durchlesen lassen.
Vorgefertigte Motivationsschreiben verwenden
Im Internet gibt es viele Vorlagen für Motivationsschreiben, die zwar sehr nützlich sind, aber den meisten Unternehmen schon bekannt sind. Es ist nicht gerade unterhaltsam für Unternehmen dasselbe Motivationsschreiben zum zehnten Mal zu bekommen. Deshalb seien Sie kreativ! Schreiben Sie das, was Ihnen einfällt. Vorlagen können Sie als Inspiration nehmen, aber Sie sollten Ihr Motivationsschreiben nicht darauf aufbauen.
In der Einleitung des Motivationsschreibens abgedroschene Floskeln verwenden
Wie bereits erwähnt, ein und denselben Satz zu lesen, ist für Unternehmen nicht unterhaltsam. Die Einleitungsfloskeln „Mit großem Interesse…“, „Mit großer Freude…“ sind mehr als abgedroschen und zeugen von wenig Kreativität und Mühe beim Verfassen. Dem können Sie aus dem Weg gehen, indem Sie gleich am Anfang ohne großes Drumherum zum Punkt kommen und sagen, warum Sie sich bewerben wollen. Sie können auch mit einem Spruch oder einer Anekdote beginnen. Vermeiden Sie nur, dass es langweilig und abgedroschen wirkt.
Das Motivationsschreiben klingt nach Selbstbeweihräucherung
Im Motivationsschreiben sollen Sie sich präsentieren. Sie sollen Ihre Stärken aufzeigen und Gründe anführen, wieso Sie für die Stelle geeignet sind. Hier droht die Gefahr, dass man zu dick aufträgt. Achten Sie darauf authentisch zu wirken und nicht angeberisch. Wenn sie Stärken aufzählen, nennen Sie auch Ihre Schwächen. Das lässt Sie menschlich wirken. Aber achten Sie auch darauf, gute Seiten Ihrer Schwächen zu erwähnen, damit Ihre Schwächen keine Angriffsfläche für das Bewerbungsgespräch liefern.
Ungenaue Argumente im Motivationsschreiben
Wenn Sie davon sprechen, dass Sie organisationsfähig sind, belegen Sie das mit einem Beispiel. Schreiben Sie dazu, dass Sie in Ihrem früheren Job als Restaurantleiter Dienstpläne geschrieben haben und Veranstaltungen organisiert haben. Und dass das der Grund für Ihre Organisationsfähigkeit ist. Das verhindert, dass man Sie beim Bewerbungsgespräch fragt „Und wieso sind Sie so organisationsfähig?“ und Sie auf diese Frage keine eindeutige Antwort liefern können.
Die Verwendung von „wäre“, „hätte“, „könnte“ usw. im Motivationsschreiben
„Ich wäre gerne ein Mitglied Ihres Personals…“, „Ich könnte auch…“, „Wenn Sie wollen, dann…“. Sie wollen in Ihrem Motivationsschreiben selbstbewusst rüberkommen? Dann verzichten Sie auf die Möglichkeitsform. Ein Unternehmen will nicht wissen, was Sie alles könnten, sondern das, was Sie können. Hinterlassen Sie einen kompetenten Eindruck, indem Sie sich Gedanken über sich selbst machen und diese aufzählen. Erzählen Sie in Ihrem Motivationsschreiben davon, was Sie alles können und wollen.
Der Aufbau des Motivationsschreibens
In Ihrem Text ist kein roter Faden erkennbar. Sie fügen ein Wirrwarr von Begründungen zusammenhangslos zusammen. Sie haben keine Absätze gemacht und einen einseitigen Fließtext verfasst, bei dem die Augen beim Lesen schmerzen.
Natürlich ist es schwierig alles, was man zu sagen hat, in einer A4 Seite unterzubringen. Aber helfen Sie sich damit, dass Sie sich bevor Sie das Motivationsschreiben verfassen, vor Augen führen, warum Sie die Stelle haben wollen. Machen Sie sich Notizen und führen Sie diese weiter aus. Teilen Sie Ihren Text so auf, dass er übersichtlicher wird. Denken Sie über einen Anfang, einen Hauptteil und ein Ende nach. Machen Sie sich bewusst Gedanken darüber, in welchem Teil was stehen soll. Machen Sie lieber einen Absatz zu viel, als einen zu wenig. Versuchen Sie, Wesentliches in kurzen Sätzen mitzuteilen.
Die Unterschrift im Motivationsschreiben vergessen
Die Unterschrift zu vergessen ist ein formeller Fehler, wie das Vergessen der Adresse. Immerhin unterschreiben Sie auch Ihren Lebenslauf, also warum nicht auch das Motivationsschreiben. Die Unterschrift bestätigt, dass Sie das Schreiben selbst verfasst haben und dass die Angaben richtig sind.
Wenn Sie ein Motivationsschreiben verfassen, dann achten Sie besonders auf diese Fehler. Ansonsten schreiben Sie sich einfach von der Seele, wer Sie sind und wieso Sie für dieses Unternehmen so wichtig sind.
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