Das Monster zensiert das Internet (14)

Von Fellmonsterchen

In kleinen Trippelschrittchen nähere ich mich meinem Ziel, dieses Jahr 50 Beiträge zum Thema „Monsterinternetzensur“ zu schreiben.

Heute beschäftigen wir uns mit der immer wieder auftauchenden Frage:

Ursprung Körperzellensong

Genau! Der epochale Körperzellensong, wo kommt er eigentlich her? Wer hat dieses wunderbare Werk erschaffen? Immer wieder fragen Patienten danach, um sich beim Schöpfer für diese heilbringende Medizin zu bedanken.

Erst mal für die, die ihn immer noch nicht kennen, hier das Video:

Zitat:
Wer bei diesem Lied aktiv mitmacht, kann so Krankheiten heilen, ein stärkeres, körperliches und geistiges Wohlbefinden bemerken und eine liebevolle Verbiondung zu seinem Körper spüren.

Nicht umsonst spiele ich meinen Patienten in jeder Runde dieses Lied vor, und es vollbringt wahre Wunder: Das Tempo, in dem die Kranken die Praxis schon nach den ersten Tönen verlassen, weist darauf hin, dass sie zumindest körperlich topfit sind. Aber selbst dieser Song kommt an seine Grenzen. Bei Berlusconi nicht ein mm mehr und auch der Geist arbeitet nicht besser. Im Übrigen habe ich noch nicht erforscht, was es mit dieser „Verbiondung“ zu seinem Körper auf sich hat. Vermutlich eine Mischung aus Verbindung und Bio. Bio ist in, Bio ist gut.

Dank NDR 2 ist es mir nun endlich gelungen, das Rätsel um die geheimnisumwitterte Herkunft dieses Klassikers zu lösen! Neulich verrieten sie dort nämlich den Namen des Komponisten und seine Herkunft. Mir ist im noch halbschläfrigen Zustand immerhin der Name „Michael“ aufgefallen, guter Name, den konnte ich mir sogar merken, um abends Dr. Google zu konsultieren, der mir prompt eine Überweisung mitgab:

Musik, die das Herz berührt

steht anheimelnd und einladend über den Praxiseingang von Michael Mosaro. Natürlich ist quasi alles auf der Website empfehlenswert, besondere Aufmerksamkeit solltet Ihr der Rubrik „Handy-Ringtones zum Download“ widmen. Nicht nur, dass es dort den epochalen „Körperzellen-Rock“ (ja, so heißt der richtig. Nicht Körperzellensong. Rock ist das!) als Dowload gibt, nein, wir finden hier auch andere Werke, die gehört werden müssen. Bei „Wie ein Zigeuner“ kann der Michael allerdings froh sein, dass er in Österreich und nicht in Frankreich lebt, sonst käme womöglich ein kleiner Irrwisch und würde ihn hinauswerfen…

Jetzt fragt Ihr Euch bestimmt schon seit Stunden, was ich denn um Himmels willen auf dieser sahnemäßigen Seite zensieren möchte. Ja, nun, es gibt da ein Lied, das so leider nicht stehenbleiben kann:

Bruno, wir haben Dich lieb

Das geht nicht. Das geht gar nicht! 1. ist das für HSV-Fans, selbst wenn sie zur Zeit so fußballmüde wie ich sein sollten, einfach nicht zumutbar. 2. käme sofort der Stoibi in meine Behandlungsrunde, sollte ihm dieses Machwerk jemals zu Ohren kommen! Da brächen alte Wunden auf, erinnern wir uns doch schmerzhaft, welchen Ärger er mit Bruno, dem Problembären hatte!

Ich empfehle, das Brunolied durch „Cowboy und Indianer“ oder durch „Links a Mad’l, rechts a Mad’l“ zu ersetzen.

Stellt sich nun noch die Frage, wie viel Schmerzensgeld die Mädels bekamen, um in diesem Video mitzuwirken. Die Gesichtsausdrücke ab 0:19 sprechen Bände… Und die Kühe, die dieser Folter ausgesetzt waren, werden vermutlich niemals mehr Milch geben. Aber man sieht, dass die Trabis wirklich unverwüstliche Autos waren, jede andere Marke hätte sofort eine Panne gehabt. Ja, in der DDR, da wurde noch Qualität gebaut.

Zum Schluss tanzen wir noch alle das Brot, und gut ist…