Das mit Thailand


Als meine Schwester zu Beginn des Jahres freudestrahlend verkündet hat, dass sie dieses Jahr die großen Ferien in Thailand verbringen werden, war ich etwas neidisch. Klar, die können weg – ich hab eine Baustelle. Die vergangenen Wochen und Monate hab ich der bezaubernden Nichte dann immer vorgeschwärmt, wie toll es in Asien ist, dass sie im Flugzeug über mich hinweg fliegen wird und mir zuwinken darf … Dann sind die 3 Anfang August verreist – und alles kam anders. Die Erwachsenen wurden von einer bösen kleinen Mücke gestochen – und ein paar Tage später ging’s erst meinem Schwager dreckig, nachdem im Krankenhaus auf Ko Samui Denguefieber konstatiert wurde und meine Schwester auch erste Anzeichen hatte: vorzeitiger Heimflug. 

Die Info kam in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, wir sollten sie Samstag vom Flughafen abholen. Viele Fragezeichen, dann kamen sie, schlapp, vom Flug geschlaucht. Statt einem Wochenende auf der Baustelle war ich als Begleiteskorte abkommandiert, denn die Nichte war – zum Glück – topfit. Und wollte spielen, alle Freundinnen besuchen und und und. Das haben wir Samstag hinbekommen, damit die Eltern sich gesundschlafen. Sonntag morgen dann Angst, Nasenbluten, Einblutungen in den Beinen. Notaufnahme, Untersuchungen, Warten. Meinen Schwager mussten wir für ein paar Tage im Krankenhaus lassen, seine Werte waren gar nicht gut. Bei meiner Schwester war alles zeitversetzt, insgesamt war ihr Immunsystem etwas stabiler. Mittlerweile sind beide wieder einigermaßen fit – aber das mit den Fernreisen ist von der Wunschliste erst mal gestrichen.

Für mich war es ein großer Schock, schon einmal hab ich einen Anruf aus dem Ausland bekommen, auch damals war es eine schwere Erkrankung. Damals war es eine Meningitis mit tödlichem Ausgang – ich bin einfach nur dankbar, dass dieses Denguefieber zwar langwierig, höchst schmerzhaft und unangenehm war – aber vorbeigeht. 

Ja, das hat mich unerwartet erwischt, unvorbereitet. Und ich hab in den letzten Wochen etwas Zeit zum Verarbeiten gebraucht, dazu der zwar erwartete Verlust meines Onkels und die 7-Tage Wochen mit der Baustelle. Alle Energiereserven angezapft, um zu funktionieren. Jetzt? Mach ich weiter, schalte aber öfter mal einen Gang runter. Auch, was den Blog angeht. Etwas entspannter, etwas weniger, so, wie es sich für mich gut anfühlt.


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