Das mit mir und dem öffentlichen Nahverkehr

Von Doris

Ich fahre gern Auto. Am liebsten würde ich vor allem dann gerne Auto fahren, wenn das aus Gründen nicht möglich ist – wie vergangene Woche, als der kleine Franzose in der Werkstatt war. Nicht deshalb, weil es keine Alternativen gibt. Sondern schlicht, weil der öffentliche Nahverkehr und ich keinen guten Draht zueinander aufbauen. In meiner Schulzeit gab es keine Alternative zum Schulbus. Täglich 45 Minuten einfache Fahrt. Da meine Station die erste auf dem Schulweg war konnte ich mir zumindest einen genehmen Sitzplatz wählen. Später im Studium war ich ebenfalls auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen, oft ohne Sitzplatz. Seitdem ich arbeite bevorzuge ich, vor allem frühmorgens allein mit mir und meiner Musik in der schützenden Umgebung meines Autos zu sein. Ich mag noch nicht reden, mag noch niemanden beachten müssen.
Konkret musste ich letzte Woche meinen Arbeitsweg von München aus koordiniert bekommen. Und war wirklich positiv überrascht, wie gut die Netzabdeckung durch Bus und Bahn ist. Mit den Öffentlichen dauert mein Arbeitswegs mit mindestens 2 x Umsteigen etwas über 90 Minuten, wenn alle Anschlüsse klappen. Zum Glück habe ich Arbeitskolleginnen, die mich mehrmals mitnehmen konnten. Denn durch die Mitfahrgelegenheit spart man doch deutlich Zeit.
Was mir wieder aufgefallen ist: Fahrpläne und vor allem der benötigte Tarif stellen mich als Wenig-Nutzer vor ein Rätsel. ich kann nur mutmaßen, dass ich die richtigen Tickets hatte, denn auf Fragen habe ich von verschiedenen Mitreisenden sehr unterschiedliche Tipps erhalten … Dann war ich mehrfach schneller unterwegs, als laut Fahrplan, weil ich oft sogar mehr als eine Verbindung überspringen konnte? Oder die angegebenen 5 Minuten Fußweg weniger als eine Minute gedauert haben?

Fazit: Es hat alles funktioniert – und ich bin sehr froh, dass ich jetzt wieder Autopendler bin.

Anekdote: Auf der letzten Zugfahrt Richtung Werkstatt saß ich neben einer Familie, Großeltern, Mama und 3 Mädels, die mit reichlich Gepäck unterwegs in die Ferien waren. Sie zeigten beim Schaffner ein Bayernticket für 5 Personen vor – und ein Schuljahreszeugnis. Denn: wer da eine Eins drin stehen hat darf kostenlos die Regionalzüge der Bahn nutzen. Eigentlich galt das nur am ersten Ferientag, aber der Schaffner hat ein Auge zugedrückt.