Letzte Woche habe ich eine Situation beobachtet, und mich sehr über einen jungen Mann gewundert, der sich lautstark an einem älteren Herrn gestört hat … Wie der ein oder andere mitbekommen hat renoviere ich mein Elternhaus, vor allem, um meinen Eltern eine seniorengerechte und hoffentlich unbeschwerte, lange eigenverantwortliche Zukunft in ihrem Heim zu sichern. Eine Ebene, damit sie keine Treppen mehr steigen müssen, eine Heizung mit einfacher Bedienung “einfach aufdrehen” (bislang wurde mit zwei Holzöfen geheizt, für die täglich große Massen Holznachschub aus einem Lager geholt werden mussten), statt einem kleinen Bad mit nicht genutzter Badewanne und einer Dusche mit hohem Einstieg ein größeres Bad mit seniorengerechter Dusche. Ich tue das, weil ich heute aus übervollem Herzen respektiere, was meine Eltern für uns Kinder getan haben, nicht nur, als wir klein waren. Sie haben uns, obwohl sie dabei oft sich selbst zurücknehmen mussten, immer unterstützt. Ich bin ihnen dafür sehr dankbar und hoffe sehr, dass sie gesund ein hohes Alter erreichen dürfen. Aber mir ist sehr bewusst, dass Altern auch weniger schöne Seiten zeigen bzw. Einschränkungen mit sich bringen kann, die Pflege einfordern. Im www bin ich an verschiedenen Stellen über einen Text in unterschiedlichen Varianten gestolpert. Die sich im Sinn aber ähneln:
“Vater und Sohn genießen ein Abendessen in einem Restaurant. Der Vater ist in die Jahre gekommen. Während er isst fällt immer wieder etwas von seiner Gabel. Nach dem Essen begleitet der Sohn seinen Vater zum Waschraum, wischt ihm liebevoll Essensreste aus dem faltigen Gesicht, wäscht die Flecken aus der Kleidung, kämmt ihm das graue Haar und richtet zum Schluss seine verrutschte Brille. Als der Sohn die Rechnung zahlt herrscht im gesamten Restaurant Schweigen. Da steht ein älterer Herr unter den Gästen auf und fragt: „Meinen Sie nicht, dass Sie etwas hier gelassen haben?“ Der Sohn antwortet: „Nein, das habe ich nicht.“ „Doch, Sie haben hier jedem Sohn eine Lektion hinterlassen – und jedem Vater Hoffnung!“ (Verfasser unbekannt)