Ich höre öfter, dass ich jünger wirke. Kann sein, und hört man als Frau ja gern … die letzten Tage war ich mit vielen viel jüngeren Menschen unterwegs. Einige waren gerade halb so alt wie ich. Und wisst ihr was, das war kein Problem. Ich hab mich wohlgefühlt in dieser Gesellschaft, an einige Dinge musste ich mich nicht anpassen, das machen die heutigen „Jungen“ einfach, wie sie mögen, da bin ich raus und mach mein Ding. Ein paar Mal hab ich durch irritierte Blicke oder Reaktionen gemerkt, dass ich die Youngsters in Situationen überrascht habe. Alles in allem: es hat gut getan und mir gezeigt, dass Alter relativ ist, auf keinen Fall hat es etwas mit Jahreszahlen zu tun.
Sehr witzig war ein Deja-vu: schon bei meinem ersten Frankreich-Besuch fand ich die damals gleichaltrigen Mädels tres cool. Alle rauchen, trinken Wein, sind sehr gechilled und haben einen eigenen Style. Das ist mir auch jetzt wieder aufgefallen. Wobei es heute eine eindeutige Kleiderordnung gibt: alle tragen ultrakurze Jeansshorts, dazu Stiefeletten. Und ich hab an einem Strand 5 Mädels mit demselben Hemdkleid gesehen … hab’s mir dann doch nicht auch noch gekauft.
Musikalische Jam-Sessions sind schwer en vogue, dabei kommen ein paar Musiker zusammen, die beginnen. Dann gesellen sich abwechselnd Sänger dazu, coole Typen, allein, zu zweit oder auch mal als Trio. Und wer den Text nicht auswendig kann hat eine Karaoke-App auf dem Smartphone … was hat das Spaß gemacht.
Eben hab ich mich mit einer Mitfünfzigerin unterhalten, der das Altern „viel zu schnell geht“. Dazu kann ich gerade nach den letzten Tagen nur sagen: alles eine Frage der eigenen Perspektive. Man fühlt sich so alt, wie man sich fühlen mag – und das muss keinesfalls peinlich sein …
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