Hallo, ihr Lieben!
Das Melt! 2015 ist Geschichte... und trotzdem bleiben die Eindrücke eines Festivals, das bunter, schriller und musikalisch-vielfältiger nicht hätte sein können. Zugegebenermaßen waren unsere Erwartungen bei Namen wie Alt J, Kylie Minogue und Jamie T ohnehin groß. Kaum ein anderes Festival bietet seinen Besuchern ein derart internationales, und teilweise auch surreales Flair, wie das Melt!.
Doch abgesehen vom Festival-Flair, netten Leuten und der unvergleichleichen Kulisse des Melt! hat uns Weltstar Kylie Minogue mal wieder restlos verzaubert. Die Australierin trat am Sonnabend nach Giorgio Moroder auf und begeisterte nicht nur die ersten Reihen in einem roten Gewand, das mit den Sternen über dem Melt!-Gelände um die Wette funkelte. Sie bot dem Publikum das, was dieses von einer Diva mit einem hohen Sympathiefaktor erwartete. Mit ansprechenden Electro- und Dance-Elementen wurden altbekannte Songs wie "In your eyes" oder "Spinning around" in ein teilweise neues Gewand gehüllt. "Geili-Kylies"-Konzept ging auf. "Kylie, Kylie!"-Rufe wechselten sich mit dem ein oder anderen harmonischen "I love you!" ab und verwandelten das Gelände in eine rosa Minogue-Welt.
Das Melt! 2015 startete jedoch nicht am Sonnabend, sondern am Freitag.Neben dem australischen Weltstar werden uns daher auch andere Geschehnisse, wie zum Beispiel der "Gute-Laune-Friday" in Erinnerung bleiben. Dieser stand ganz im Zeichen von "Happiness" und eingängiger Popmusik, die vor allem von Künstlern wie zum Beispiel Tove Lo auf der Main Stage verbreitet wurde. Sitzen wollten nur die wenigsten als die Musiker ihre Klassiker anstimmten. Stattdessen schien sich die Tribüne zu leeren. Immer mehr Fans fanden ihren Weg in den Bereich vor der Bühne, der schon bald einer riesigen Partyarea glich.
Mit London Grammar kündigte sich das nächste Highlight auf dem diesjährigen Melt! an. Die Band schaffte es wie so oft, sowohl ihre emotionale Seite zu zeigen und dabei gleichzeitig die Töne mit einer ungeheuren Wucht so durch die Menge zu schleudern, dass Gänsehaut nicht ausbleiben konnte. Auch als die letzten Töne von "Metal and Dust" verklungen waren, standen die Zuschauer noch lange da und ließen die eindrucksvolle Atmosphäre auf sich wirken. London Grammar haben es mal wieder geschafft. Danke für einen grandiosen Auftritt bis zum letzten Ton!
Schon am Freitag fiel auf: auch wenn die anderen Bands auf den Stages das Publikum nicht immer restlos von sich überzeugen konnten, wollte niemand schlafen gehen. Viele Besucher tanzten hingegen bis in die frühen Morgenstunden und verwandelten das Melt! schon am Freitagabend in eine große Tanzfläche, auf der sich die verschiedenen Musikstile trafen, um miteinander zu feiern.
Der Samstag hingegen wurde etwas elektronischer und auch trancelastiger als der Vortag. Hier gehörten vor allem Bands wie Kink zu den Künstlern, die die Massen begeisterten. Auch wenn heute sicherlich niemand mehr von uns "dieses ganz bestimmte Woodstock"-Gefühl nachempfinden kann, das "damals" vorherrschte, so sind wir uns ganz sicher, dass sich die Generation damals, zumindest ein wenig, wie wir auf dem Melt! gefühlt hat. Am Samstag lassen wir uns durch die Massen treiben, von der Musik berieseln und genießen eine Stimmung, die sich irgendwo zwischen musikalischen Höhepunkten und dem utopischen Weltfrieden bewegt.
Beim Melt! konnten die Besucher feiern und gleichzeitig über schöne Töne, einen romantischen Himmel und Bauten freuen, die letzten Endes aussahen, als seien sie aus den Kulissen aus "Transformers" geklaut worden. Kylie holte uns, wie eingangs schon erwähnt, jedoch wieder mit ihrer unverwechselbaren Stimme ins Hier und Jetzt zurück. Wir erkennen, dass sich die Welt draußen, trotz Elektrobeats und Filmkulisse noch weiter dreht... und dass sich ein Weltstar nicht zu fein ist, Nenas "99 Luftballons" zu performen.
Am Sonntag kommt Katerstimmung auf. Jeder weiß, dass sich das Melt! 2015 dem Ende neigt. Doch bevor der letzte Vorhang fällt bzw. der letzte Beat verklungen ist, sorgten Künstler wie "Alle Farben", Alt J oder Pool nocheinmal für exzellente Partystimmung.
Sie rundeten eine Veranstaltung ab, die sich nicht umsonst jedes Jahr über Weltstars und außergewöhnliche Künstler freuen darf, die Deutschland, das Publikum und diese beeindruckende Kulisse sicherlich bestens in Erinnerung behalten werden.