Salt & Storm
Für ewige Zeiten
Kendall Kulper
Sauerländer, 2014
978-3737351003
16,99 €
Prince Island wird von den Roe-Frauen regiert. Sie helfen den Menschen mit dem Meer zu leben und nicht in ihm zu sterben. Avery muss dieses Erbe antreten, aber steht sich selbst im Weg und hat auch noch düstere Träume. Wird sie es schaffen ihrer Großmutter gerecht zu werden?
Avery ist hin und her gerissen zwischen den Generationen. Allerdings bemüht sie sich auch nicht, etwas davon zu verstehen. Sie ist einfach nur wütend, da sie meint, sie wird ungerecht behandelt. Ich als Leser, denke über kurz oder lang, dass ihre Mutter mit einigen Dingen recht hat. Eine Hexe zu sein, ist schließlich nicht immer einfach und wenn du nie weißt, wie so etwas ist, würde ich nicht darüber urteilen.
Ihre Mutter ist tatsächlich auch für mich sehr anstrengend, da sie eigentlich nie ihre Mauer fallen lässt. Der Leser versteht ihr Handeln so gut wie gar nicht.
Alle anderen Personen sind immer gut beschrieben, auch wenn ihre Rollen am Anfang nicht immer ganz klar sind.
Eine Insel, die fast in der Zeit stehen geblieben scheint. Obwohl ich schlecht abschätzen konnte in welchem Jahr wir uns wirklich befinden. Allerdings ist dies auch nicht ganz so wichtig. Das Meer wird oft beschrieben und diese Beschreibungen sind auch recht gut und machen auch die Roe-Frauen interessanter.
Hexen und das Meer – es soll Menschen gegeben habe, die Naturgewalten und Elemente kontrollieren konnten. Averys Familie gehört zu ihnen. Sie sind angesehen auf Prince Island, denn durch sie floriert das Geschäft mit dem Meer. Aber diese Menschen, mit den besonderen Gaben, leben ein gefährliches und einsames Leben.
Averys Mutter wandte sich von ihrer Familie ab und wünscht sich auch für ihre Tochter ein anderes Leben. Aber Avery möchte selbst entscheiden, wie sie leben möchte und ob Prince Island darin eine Rolle spielt.
Es ist zu allererst ein Familienkonflikt, der sich über mehrere Generationen erstreckt. Zudem erfährt man viel über Avery und ihr Verhältnis zu ihrer Großmutter. Diese Einsichten waren interessant und am Anfang auch sehr wichtig für mich. Leider haben es die ersten 100 Seiten nicht geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Ich denke, dass liegt daran, dass viel in die Geschichte selbst eingeführt wird und nicht viel passiert. Ich wartete immer auf eine Entwicklung, die mich mitreißen würde. Etwas, dass mir sagt: “Ja, du willst das Lesen!”.
Avery selbst ist eigentlich ganz interessant, vor allem als sie einen Blick auf jemanden sehr ungewöhnliches wirft. Diese Entwicklung empfand ich als sehr interessant und habe das Buch deswegen auch zu ende gelesen. Man merkt, dass diese Entwicklung der Autorin sehr wichtig war, denn hier leben die Charaktere richtig auf und ich kann ihnen gut folgen.
Zum Ende kann ich nicht viel sagen, außer das mich manche Dinge nicht wirklich überrascht haben und ich es mir manchmal spannender gewünscht hätte, da auch der Erzählstil etwa sehr dröges aufweist.
Das Buch ist natürlich ein echter Blickfang! Sauerländer gibt sich immer sehr viel Mühe und die meisten Cover mag ich dann sehr gern (s. Kiera Cass).
Leider zieht sich die Geschichte für mich am Anfang ohne nennenswerte Höhepunkte. “Salt & Storm” bekommt deswegen von mir 3 Bücherpunkte.