Das Meer der Zeit

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Das Meer der Zeit 

Beatriz Williams

Knaur, 2012

978-3426508183

9,99 €

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Eine junge Frau auf der Suche nach Glück und Erfolg. Ein geheimnisvoller Mann, der nicht aus dieser Zeit zu stammen scheint. Eine Liebe, die keine Zukunft haben kann. Als die junge New Yorkerin Kate den attraktiven und reichen Julian kennenlernt, glaubt sie zu träumen, denn er ist fast zu perfekt, um wahr zu sein. Da erhält sie eines Tages mit der Post ein Buch, in dem die Geschichte eines gefeierten britischen Poeten erzählt wird, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist. Das Bild auf der Buchrückseite zeigt – IHREN Julian!

Kate ist mir von Anfang an etwas zu verträumt. Der Wunsch nach einem perfekten Mann treibt komische Blüten und lässt Kate manchmal etwas steif wirken. Auch als sie sich sehr erschreckt, habe ich manchmal das Gefühl, dass sie als gestellter Mensch handelt.

Julian ist angelegt als der geheimnisvolle Mann, was ansatzweise gelingt, manchmal aber auch etwas plump wirkt. Schade ist, dass die Figur und das gesamte Buch, mich etwas an “Die Buchflüsterin” erinnert haben, denn auch dort wird der Mann auf einem Foto, in einem Buch erkannt.

Die Kulisse ist darauf angelegt, die Figuren tatkräftig zu unterstützen. So ist Kate eine Geschäftsfrau, die an der Wall Street arbeitet. Als sie Joggen geht passieren einige schlimme Dinge, die wieder mit Julian in Verbindung gebracht werden. Alles im allem eine normale Kulisse.

Eine Frau und ein Mann müssen sich zusammenraufen, habe ihre Probleme und er besonders viele Geheimnisse. Zeitreiseromane neigen dazu, sehr in den Klischeeroman “Die Frau des Zeitreisenden” abzurutschen, wenn es um Liebesgeschichten und Probleme geht. Ich mag es, dass Kate nach und nach die Geheimnisse versucht zu entschlüsseln. Was ich nicht mag, sind einige Stellen, die sehr aufgebauscht werden und ein bisschen an einen Wall Street Thriller erinnern und nicht an den Roman, den ich im Auge hatte.

Die Autorin hat einen handfesten Erzählstil, der zeitweise zwar etwas ausufert, aber gut zu lesen ist.

Mein Problem mit dem Roman war die sehr kleine Schrift, die mir dicht gedrängt vorkam. Solche Bücher machen es mir immer schwer, denn dann will ich sie nicht in die Hand nehmen. Aber zum Teil ist dies auch meine persönliche Schuld, da Jugendbücher eine angenehmere Schrift haben.

Ich vergebe drei Bücherpunkte, wobei ich das Cover sehr mag und Kate ein wirklich netter Charakter ist, der aber seine Tücken hat. Da ich glaube, dass das Buch ein ganz netter Roman für Zeitreisefreunde und kalte Winterabende sein kann, werde ich ihn dieses Jahr wohl noch einmal verschenken ;)