Das Märchen vom (Fach-)Kräftemangel

In meiner Kleinstadt geht die Suche nach einem neuen Rektor für das Gymnasium in die dritte Runde. Es gab schon zwei Ausschreibungen, der richtige Kandidat war nicht dabei. Das ist ein ganz normales Gymnasium, keine Rütli-Schule oder so.
Meine Meinung: Warum nicht mal einem jungen Bewerber die Chance geben. Wäre mal eine Alternative.
Über den angeblichen Fachkräftemangel habe ich ja schon mal hier was dazu geschrieben.
Regelmäßig werden dann in Reportagen auch kleine Handwerksbetriebe gezeigt, in denen dann der alte Meister zu Wort kommt und jammert, das sich keine neuen Lehrlinge finden lassen. Entweder sind sie zu blöd (weil der potentielle Bäckergeselle nichts von Napoleon weiß) oder es melden sich erst gar keine auf sein Stellengesuch. Mag ich zwar so recht nicht glauben, kann ja aber sein. Ich kenne so einige kleine, regional agierende Firmen die oft schon lange in Familienhand sind. Viele solcher Chefs haben vom wirklichen Führen einer Firma überhaupt keine Ahnung. Sie glauben sich durch cholerische Anfälle Respekt verschaffen zu müssen. Ist jetzt eine Verallgemeinerung, habe ich aber schon sehr häufig erlebt. Dann kann ich mangelnde Bewerberzahlen jedoch gut verstehen.
Und zum Thema “junge Leute sind zu blöd”: Das sollte auch besser nicht aus den Mündern von vielen Handwerksmeistern kommen. Die haben seinerzeit zumeist die Volksschule besucht, in der so viel beigebracht wurde, wie heute wahrscheinlich in der Grundschule.


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