Das Leuchten am Kliff von Jana von Matthiesen

Von Ute Schierwagen @Kabelljau

„Neben dir kann sogar das Leuchten dieses Kliffs einpacken, obwohl die Abendsonne es so eindrucksvoll hervorhebt“

Zitat aus dem Roman ©Jana von Matthiesen

Cover von Das Leuchten am Kliff

Mit diesem Roman geht es endlich mal wieder auf meine Lieblingsinsel Sylt. Schon von den ersten Seiten hat Jana von Matthiesen mich in den dritten Teil ihrer „Schicksal, Sylt & Liebe“-Reihe mit einer Intensität gezogen, die kaum greifbar ist, aber umso stärker zu spüren. „Das Leuchten am Kliff“ ist nicht einfach nur ein weiterer Liebesroman, es ist eine emotionale Reise, die uns mit voller Wucht daran erinnert, wie das Leben oft unvorhersehbare Wendungen nimmt und uns mit Situationen konfrontiert, die wir nie erwartet hätten. Es ist ein intensives, aufwühlendes Erlebnis, das mit authentischen Charakteren, starken Emotionen und einer Atmosphäre, die das raue, aber dennoch romantische Sylt zum Leben erweckt, punktet. Wenn Du mich jetzt auf dieser Lesereise begleiten möchtest, dann lade ich dich herzlich ein, denn Sylt ist immer eine Reise wert.

Die Rückkehr nach Sylt – Eine Reise in die Vergangenheit und in die Herzen: Emma kehrt nach Jahren zurück auf die Insel Sylt, doch ihre Rückkehr ist alles andere als ein freudiges Wiedersehen mit ihrer alten Heimat. Mit jedem Schritt auf dem vertrauten Boden wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert – einem Kapitel, das sie nie vollständig abschließen konnte. Ihre Begegnung mit Nils, dem einstigen besten Freund, wird zu einem wichtigen Wendepunkt in ihrer Reise. Die Art und Weise, wie Jana von Matthiesen die komplexe Beziehung zwischen den beiden entfaltet, ist faszinierend und einfühlsam zugleich. Man spürt die Unsicherheit, das Knistern und die unausgesprochenen Worte, die zwischen ihnen schweben. Besonders Nils‘ innerer Kampf, zwischen seiner Pflicht als Polizist und seinen wachsenden Gefühlen für Emma, wird beeindruckend dargestellt.

Von der ersten Begegnung zwischen Nils und Emma spürt man die Spannung und das unausgesprochene Verlangen, das zwischen ihnen liegt. Nils ist mehr als nur ein Polizist – er ist jemand, der unter seiner harten Schale einen wahren Beschützerinstinkt verbirgt. Sein Wiedersehen mit Emma weckt nicht nur Erinnerungen an alte Zeiten, sondern entfacht auch eine Flamme, die er längst vergessen hatte. Doch Emma ist nicht mehr das sorglose Mädchen von damals; die Last ihrer Vergangenheit, der Schmerz über den Verlust ihrer Schwester, und ihr unerschütterliches Misstrauen lassen sie zu einer Frau werden, die gelernt hat, ihre Wunden vor der Welt zu verbergen. Diese Mauer, die sie um sich herum aufgebaut hat, wird zu einer der größten Herausforderungen für Nils – und für mich zu einer Reise, die mich zutiefst berührt hat.

Jana von Matthiesen gelingt es auf beeindruckende Weise, die innere Zerrissenheit der Beiden spürbar zu machen. Man leidet mit Emma, man versteht ihre Ängste und ihren Wunsch, nicht noch einmal verletzt zu werden. Gleichzeitig fühlt man Nils’ Frustration, seine Entschlossenheit, sie aus ihrem Kokon zu befreien, und die Hoffnung, dass es doch möglich ist, die Geister der Vergangenheit zu besiegen. Ihre Annäherung, ihre Zweifel, ihre Konflikte – all das ist so authentisch, so realistisch beschrieben, dass man das Gefühl hat, Teil ihrer Geschichte zu sein.

Was das Buch besonders stark macht, sind die einfühlsamen und lebendigen Dialoge, die authentischen Emotionen und die tiefe Verbundenheit, die sich zwischen Emma und Nils entwickelt. Es ist eine Geschichte, die zeigt, dass Liebe nicht immer einfach ist, dass es oft Mut braucht, um alte Wunden zu heilen, und dass das Leben uns manchmal genau dorthin zurückführt, wo wir einst dachten, wir könnten nie wieder glücklich sein. Die malerische Kulisse von Sylt mit den tosenden Wellen und dem rauen Wind dient dabei nicht nur als Hintergrund, sondern wird zu einem eigenen Charakter, der die Stimmung des Romans unterstreicht und einen in eine Welt voller Sehnsucht und Hoffnung entführt. Jana von Matthiesen beschreibt die Natur, die stürmischen Klippen und die weiten Strände mit einer solchen Liebe zum Detail, dass man die salzige Meeresluft förmlich riechen und das raue Nordseeklima auf der Haut spüren kann. Diese authentische Darstellung verleiht der Geschichte eine besondere Atmosphäre und macht „Das Leuchten am Kliff“ zu einem Buch, das man kaum aus der Hand legen möchte.

FAZIT: Dieser dritte Band der „Schicksal, Sylt & Liebe“-Reihe bekommt von mir eine 100%ige Leseempfehlung. „Das Leuchten am Kliff“ ist ein Roman, der tiefer geht als die Oberfläche einer klassischen Liebesgeschichte. Es ist eine Erzählung über zweite Chancen, über den Mut, sich seinen Ängsten zu stellen, und über die unerschütterliche Kraft der Liebe. Jana von Matthiesen schafft es, mit ihrer einfühlsamen Schreibweise und der authentischen Darstellung von Gefühlen eine Geschichte zu erzählen, die realer nicht sein könnte. Man leidet, liebt und hofft mit Emma und Nils und findet sich am Ende selbst in ihren Geschichten wieder. Dieses Buch ist eine Erinnerung daran, dass wir alle unser Päckchen zu tragen haben, aber es manchmal nur einen Menschen braucht, der uns zeigt, dass es okay ist, verletzt zu sein und wieder zu heilen. Ein absolutes Muss für alle, die emotionale, tiefgründige Liebesromane lieben. Es ist eine Geschichte, die uns lehrt, dass man auch nach den dunkelsten Momenten im Leben wieder das Leuchten finden kann – genau wie das Leuchten am Kliff. Er erinnert uns daran, dass es manchmal genau der Blick zurück ist, der uns den Weg nach vorn zeigt. Ein echtes Highlight, das lange nachhallt und den Leser mit einem Gefühl von Hoffnung und Erfüllung zurücklässt. Mir bleibt nun nur noch dir eine schöne Lesereise zu wünschen und schau doch mal bei Emma und Nils am roten Kliff vorbei, vielleicht triffst Du sie ja…

Wieder hab ich ein tolles Buch beendet. Wieder heißt es Abschied von Sylt nehmen – aber ich werde sicher bald wieder eine Stippvisite dort machen, denn Sylt ist und bleibt meine Lieblingsinsel. Auf meinem Reader warten noch viele tolle Geschichten, die gelesen werden wollen, bleibt also neugierig. Bis bald