Das letzte Rezept

Das war ein ... interessantes Telefongespräch, das ich da mit dem Arzt hatte. Es ging um einen Patienten - nennen wir ihn Herrn Fensterglas -, der bei uns ein kontrolliertes Arzneimittel bezieht. In seinem Fall wurde eine tägliche Abgabe vorgeschrieben mit Ausnahmen, die nur via Arzt möglich sind. Vor etwa 2 Wochen wurde eine solche Ausnahme gemacht: der Patient ging in die Ferien und hat seine Medikamente mitbekommen - bis am nächsten Montag. Heute ist Freitag - tatsächlich war er gestern schon in der Apotheke und wollte sein Medikament wieder.

Er hat es nicht bekommen. Er hat (oder sollte) bis Montag seine Tabletten haben. Das an sich wäre noch nicht mal Grund, dem Arzt anzurufen, aber - sein Rezept läuft auch ab und da er das offensichtlich auch weiter beziehen will, frage ich besser wegen einem neuen Rezept nach.

Der Arzt ist sehr freundlich am Telefon und findet es sogar gut, dass wir dem Patienten gestern nichts gegeben haben. Er selber habe auch noch nichts von ihm gehört, also hat er wohl (doch) noch Tabletten bis Montag. Ich frage also nach einem neuen Rezept und dass er das mit der kontrollierten täglichen Abgabe aufschreibt ... und jetzt wird es lustig:

Arzt: „Er bekommt das bei ihnen noch täglich? Aber ich habe das doch auf dem letzten Rezept als wöchentliche Abgabe erlaubt."

Pharmama: „Hmm - lassen sie mich das nochmal nachschauen ... laut dem letzten Rezept, das ich hier habe, das vom (vor 3 Monaten) steht drauf „tägliche Abgabe""

Arzt: „Das stand auf dem Rezept vom (Datum vor etwa 1.5 Monaten), das ich dem Patienten neu ausgestellt habe und mitgegeben habe."

Pharmama: „Das Rezept habe ich nie gesehen."

(Pause)

Arzt: „Da standen noch 2 andere Medikamente drauf: X und Y"

Pharmama: „Okay. Das Rezept ist wirklich nicht bei uns angekommen, denn die hatte er hier noch nicht."

(Pause)

Pharmama: „Könnte es sein, dass Herr Fensterglas damit in eine andere Apotheke gegangen ist? ....

Arzt: „... Sieht ganz so aus."

Pharmama: „Dann ... könnte es sein, dass der Patient das Medikament die letzten Wochen doppelt bezogen hat. Oookayy. Was sollen wir machen?"

Arzt: „... Keine Abgabe mehr - er soll in die Apotheke, in der er das andere Rezept eingelöst hat, bis das aubläuft. Ich werde das noch mit ihm anschauen."

Pharmama: „In Ordnung. Vielleicht darf ich noch empfehlen, dass er in Zukunft ein neues Rezept nicht mitbekommt, sondern man das direkt in die Apotheke schickt, mit der er eine Abmachung bezüglich Abgabe hat?"

...

Ja, da ist der Patient grad aufgeflogen. Sowas ist unschön. Der Vertrauensbruch gegenüber Arzt und Apotheke hat Konsequenzen - bin zwar noch gespannt, welche. Ich weiss nicht, ob ich ihn weiterhin als Patient von uns haben will. Möglich war das übrigens, da die Abmachung in dem Fall keine behördliche ist - wie im Fall von Methadonbewilligungen. Da kann der Patient natürlich einfach in eine andere Apotheke. Mich wundert höchstens, dass die nicht mit dem Arzt kommuniziert haben betreffend der kontrollierten (in dem Fall wöchentlichen) Abgabe.


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