Viele Hundehalter haben mit ihren Hunden immer wieder das leidige Thema Analdrüsen. Es kommt häufig zu Verstopfungen und Entzündungen und wiederkehrende Probleme werden fast schon als normal angesehen. Wir erklären dir im Folgenden wie die Analdrüsen funktionieren, wofür Hund sie überhaupt braucht und was man tun kann, um Problemen vorzubeugen, bzw. regulierend einzugreifen.
Die zwei Analbeutel
Fleischfresser und somit auch Hunde haben zwei Analbeutel. Diese liegen in der Umgebung des Afters, etwas unterhalb, jeweils rechts und links. Sie sondern ein breiiges Sekret mit spezifischen Duftstoffen ab, das beim Kotabsatz in kleinen Mengen abgegeben wird.
Sinn und Zweck
Diese spezifischen Duftstoffe dienen der Kommunikation. Mit ihrer Hilfe markiert Hund sein Territorium und tauscht sich mit anderen Hunden aus.
Funktion
Ein ganz simpler Faktor ist entscheidend für die reibungslose Funktion der Analdrüsen, nämlich die Beschaffenheit des Kots. Ist dieser zu weich, wird die Analdrüse nicht mehr ausreichend entleert, weil der nötige Druck fehlt. Es kann auch durch zu harten Kot zu Problemen kommen, nämlich wenn dieser die Ausgänge „zudrückt“ und so ebenfalls eine funktionale Entleerung verhindert.
Zu weich oder zu hart …
Die Kotbeschaffenheit ist also ein elementarer Faktor bei der Problematik Analdrüse. Nicht zuletzt kommt es bei den heutigen Fertigfuttermitteln häufig zu Problemen, weil diese zu viele pflanzliche Zutaten enthalten. Der Kot ist dauerhaft zu weich und die Analdrüsen werden nicht mehr richtig entleert. Zu hart wird der Kot dagegen eher schon mal bei Hunden, die viele Knochen bekommen. Der sogenannte Knochenkot kann entstehen.
Wenn es anfängt zu gären …
Bleiben ständig Reste des Sekrets in den Analdrüsen, kann es zu Entzündungen kommen. Dies passiert, weil das Sekret regelrecht anfängt zu gären und es findet ein Bakterienwachstum statt, aus dem solche Entzündungen entstehen können.
Ständiges ausdrücken …
Logischerweise ist das ständige ausdrücken zwar eine oft praktizierte Handhabung, jedoch sollte man zur dauerhaften Unterstützung besser andere Wege gehen. So eine ständige Entleerung von außen hat nämlich oft zur Folge, dass eine natürliche Regulierung immer schwieriger wird.
Symptome
Ein ganz typisches Symptom ist das sogenannte Schlittenfahren. Der Hund reibt mit dem Gesäß auf dem Boden und bewegt sich dabei fort. Manche fahren auch Karussell, indem sie sich bei der Reibung einfach im Kreis drehen. Es gibt aber noch andere Symptome, die auf ein Problem mit den Analdrüsen hindeuten können. So kann der Juckreiz dazu führen, dass der Hund sich im hinteren Bereich beleckt und beknabbert. Vor allem eine Entzündung kann sehr schmerzhaft sein und solche „Knabberattacken“ auslösen. Manche Hunde zucken auch immer wieder plötzlich mit dem Kopf Richtung Hinterteil, als hätten sie stechende Schmerzen.
Ernährung kontra Analdrüsenverstopfung
Logischerweise sollte die Kotkonsistenz sowohl zur Vorbeugung als auch zur Therapie beobachtet und entsprechend korrigiert werden. Das ist natürlich bei der Gabe von Fertigfutter wesentlich schwieriger zu bewerkstelligen. Ein zu weicher (oft auch recht voluminöser) Kot ist auf jeden Fall ein guter Hinweis, dass der pflanzliche Anteil im Futter wohlmöglich zu hoch ist. Da kann ein genauerer Blick auf die Futterverpackung Gewissheit schaffen. Ist im Fertigfutter zu viel pflanzliches Material enthalten, sollte man eine Umstellung überdenken.
Füttert man frisch, sieht die Sache natürlich schon einfacher aus. Man reduziert die pflanzliche Menge und beobachtet, ob die Konsistenz sich verändert. Es gibt auch ein paar Nahrungsmittel, mit denen man die reibungslose Funktion der Analdrüsen unterstützen kann. Dies sowohl zu vorbeugenden als auch zu therapeutischen Zwecken.
Mögliche Zugaben:
- Geraspelte Möhren
- Geschrotete Leinsamen (1 Teelöffel zum Futter)
- Knochenanteil erhöhen (nicht Zuviel!)
Ist eine Entzündung entstanden, sollte man immer bedenken, dass eine Antibiotika-Gabe schwerwiegende Folgen haben kann. Im Falle einer solchen sollte daher immer eine Darmsanierung folgen. Es gibt auch einige natürliche Entzündungshemmer, die man nutzen kann. Hier wären z.B. Propolis zu nennen, oder auch kolloidales Silber.
Am besten ist natürlich ein vorbeugender Blick auf die Analdrüsen. Einmal angefangen, wird das Problem ja oft zu einem Dauerbegleiter. Deshalb (aber nicht nur) solltest du immer mal wieder einen Blick auf die Häufchen deines Hundes werfen …
Wir hoffen, der Beitrag hat dir gefallen und sagen bis zum nächsten mal.
Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …