Das leere Grab eines Heiligen

Von Safak Salli

Das Grab Eyüp Ensari’s , eines Gefährten des Propheten Mohammeds und dessen Fahnenträger, der vor den Mauern Konstantinopels während der ersten erfolglosen Belagerung der Stadt durch die Araber gefallen sein soll, ist einer Legende zufolge kurz nach der osmanischen Eroberung im 1453 wiedergefunden worden. Diese Grabstelle befindet sich heute in der Eyüp Sultan Moschee außerhalb der Altsstadt und ist ein beliebtes Wallfahrtsort vieler Muslime.

Das Geschehnis widerspricht sich in vielen Fakten der Geschichte. Als erstes der Alter Ensari’s , wo er ca. 90 Jahre alt sein muss, während der Belagerung der Araber im Jahre 674. Unüblich war es gewesen, dass man solche Greisen noch zum Feldzug mitnahm, wie auch in einer kürzeren Lebenserwartung derjenige überhaupt noch lebte. Die Araber drangen bis Chalkedon, den Vorort Konstantinopels auf der asiatischen Seite vor, von wo sie aus ihre Angriffe aus der Meerseite über Konstantinopel ausübten , aber keine durchgängige, kontinuierliche Belagerung erfolgte. Die Flotte spielte eine wichtige Rolle hier, so aber keine Gefallenen an der Landseite vor den Mauern. Und auch das Wiederfinden des Grabes ist eine dichterische Erfindung eines politischen Begründung der Eroberung. Der Legende nach wurde der Grab Ensari’s durch wundersame Träume kurz nach der osmanischen Eroberung Konstantinopels von Akşemseddin, dem Lehrer von Sultan Mehmet dem Eroberer wiedergefunden.

Man geht davon aus , dass es in den Grabmal keinen Grab gibt, wo heute viele Muslime hingehen, dort den Fahnenträger anbeten, das ihre Wünsche in Erfüllung gehen.

Blick zum Grabmal vom Friedhof aus.