Das Leben Wie Ich Es Liebe - Oder Auch: Strohballen, Dom Perignon und Grammatik

Das Leben Wie Ich Es Liebe - Oder Auch: Strohballen, Dom Perignon und GrammatikDiese drei Dinge kommen nie zusammen, was soll der Titel überhaupt. Vermutlich wäre dies meine Wortwahl gewesen, hätte ich solch eine Überschrift irgendwo entdeckt. Da kannte ich aber die hippe neue Location unserer ach so netten Kleinstadt nicht, die DER neue Partytempel werden soll.
Man soll ja offen für neues sein und manchmal da ertappe ich mich, wie ich von Vorurteilen übermannt werde und ohne triftigen Grund dazu neige, etwas nicht zu mögen. Der ein oder andere partywütige Bewohner des Städtchens, in dem ich wohne, wird mir dies sicherlich unterstellen wollen. In diesem Fall jedoch habe ich meine Gründe Strohballen, Dom Perignon und Grammatik in einen Zusammenhang zu bringen.
Beginnen wir mit der Grammatik, die den Bauherren/Gründern/Veranstaltern dieser Sache eindeutig zu fehlen scheint. Mir reichen schon Relativsätze, die mit "wo" gebildet werden, um einen Brechreiz unterdrücken zu müssen, aber liest man sich durch Event-Beschreibungen oder Kommentare der Besucher, wandelt sich der Brechreiz in ein Tränenmeer. Wer die großartige Leistung nicht würdigt und es wagt, sich zu beschweren, wird beschimpft.
Wer die Preise für eine Kleinstadt zu heftig findet, ist ein Bettler oder jemand, der im Leben nichts erreicht hat. 
Leider und da muss man der Realität ins Auge sehen, sagt das auch schon recht viel über das Klientel aus.
Der Dom Perignon reiht sich mit Belvedere und Grey Goose in einen silbernen Eimer und wird mit seinen edlen Gefährten missbraucht, den "Laden" reich, sexy und in wirken zu lassen. Fast schon macht es mich traurig, dass man sein Niveau durch das Image hochwertiger Spirituosen versucht zu heben. Hohe Preise, Mindestverzehr und Luxus Vodka sind nicht unbedingt Faktoren, die Hochschulen dazu motivieren, ihre Studentenparties dorthin zu verlegen. Natürlich möchte ich niemandem etwas unterstellen und Unternehmergeist ist auch nichts schlechtes, aber wenn mir nicht einmal die Bar des Betreibers gefällt und die Persönlichkeit sowohl des Betreibers als auch seiner Mitarbeiter, wage ich zu bezweifeln, dass ich mich in einer Pseudo Trend Disco einer Kleinstadt wohlfühlen kann. Wo kein Stil ist, bringt auch kein Dom Perignon Stil hin und ein altes heruntergekommenes Hallenbad ist dem Stil meiner Ansicht nach auch eher abträglich. Schließlich ist das Gebäude super schäbig und meine besten Erinnerungen daran, sind meine 5en, die ich geschwommen bin. Hoooray.
Die Strohballen sollten in gewisser Weise eigentlich auch nur ein Symbol dafür sein, wo wir uns hier befinden. Denn ja, die umliegenden Dörfer gehören zur Stadt und machen sogar einen beträchtlichen Teil der Einwohnerzahl aus. Vermutlich darf sich das hier auch nur Stadt nennen, weil die Dörfer so gütig waren, sich eingliedern zu lassen.
Der Versuch Stil hierher zu bringen, ja ich kann es nur als Versuch bezeichnen, er schmerzt. Haltet mich für einen Snob, eine Spießerin, eine Göre oder welche Bezeichnung auch immer ihr dafür findet . . . meinetwegen beleidigt mich als Bettler. Aber ich habe in diese Unternehmung von Anfang an kein Vertrauen gehabt und werde skeptisch bleiben. Vielleicht entwickelt sich alles anders als ich jetzt erwarte und ich werde umgestimmt, aber merkt es euch, wenn alles scheitert, wer von vorn herein wusste, dass man Strohballen, edle Spirituosen und fürchterliche Ausdrucksweisen nicht kombinieren sollte.
Das Leben Wie Ich Es Liebe - Oder Auch: Strohballen, Dom Perignon und Grammatik

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