Das Leben ist (in) Bewegung – Rupperts Abschied

Von Fvg

Bewegung ist Veränderung. Und so haben sich bei Thomy und mir auch die äußeren Umstände, die Motivationen und Ziele verändert.

Fakt ist: Seit wir anfingen zu bloggen, haben sich unsere eigenen Ansichten und praktisch gelebten Verhaltensweisen hinsichtlich Training und Ernährung verändert - teilweise mehrfach, teilweise mehr & weniger radikal. Da Form Vor Gewicht unser eigenes Ding war, hatten wir die Freiheit, uns stets mit den Dingen zu befassen, die uns gerade so interessiert haben.

Dadurch ging uns aber auch der rote Faden verloren. Diese Unsicherheit in Ausrichtung und Inhalten wirkte frustrierend. Auf dich, weil für dich nicht jeder Inhalt interessant war. Das wiederum war für uns frustrierend , weil wir das ganze ja gar nicht für uns selber machten. Sonst hätten wir Tagebuch geschrieben. So auf Papier.

Fakt ist auch: Wir sind keine Roboter oder vollberufliche Internet-Texte-Schreiber, sondern zwei stinknormale Menschen im 21. Jahrhundert. In Lebensphasen, in denen viel passiert und in Bewegung/Veränderung ist: Ziele, Prioritäten, entgeltliche Beschäftigungen, äußere Zwänge. Kennst du alles selber nur zu gut.

Folge deinem Herzen

Dadurch wurde das Bloggen teilweise vom inneren Wunsch zur Pflichtaufgabe. Auch wenn wir uns oft gegenseitig neu motivieren und mitreißen konnten, und ich Kreativität und Überzeugungskraft (neben anderen Dingen) an Thomy sehr zu schätzen gelernt habe: Im Endeffekt war für mich persönlich & von mir persönlich in den letzten Monaten zu oft zu wenig inneres Feuer für die Bloggerei zu spüren.

Ein Grund dafür war meine zunehmende Arbeit als Coach direkt am Menschen. Menschen effektiv zu helfen und positive Veränderungen direkt mitzuerleben: Das macht mich glücklich. Gleichzeitig bringt jeder einzelne in so einem Kontext eine individuelle Herausforderung mit, die es für mich dann zu lösen gilt. Diese Unmittelbarkeit, Abwechslung & Befriedigung fehlte mir an der Arbeit via WordPress, E-Mail, Facebook & Co zunehmend.

„Life is really simple, but we insist on making it complicated." - Confucius

Da ich ein Eso-Hippie bin, wie Thomy es gerne bezeichnet, sehe ich es so: Wenn Verstand und Herz in Konflikt sind, dann muss gehandelt werden. Mein Herz war & ist nicht mehr beim bloggen, also blogge ich (vorerst) nicht mehr.

Ganz einfach, ich folge der Devise: „Do what you love."

In meinem Fall: Menschen coachen. In der Gruppe oder individuell. Face-to-face, wenigstens per Skype. Ernährung, gesunder und bewusster Lifestyle. Und vor allem Movement.

„If you won't, tomorrow you might not be able to. MOVE!" - Ido Portal

In Sachen Training hat sich bei mir im Laufe des Jahres ein großer Richtungswechsel vollzogen.

Scheiß auf Fitness. Scheiß auf Powerlifting. Scheiß auf „functional". Das sind lediglich winzige Ausschnitte aus der Welt der Bewegung. Künstlich limitiert und dadurch problembehaftet. Movement ist das Zauberwort. Krafttraining gehört selbstverständlich auch dazu. Aber Krafttraining, selbst ergänz mit etwas Mobilitätsarbeit, reicht noch lange, lange nicht, den tatsächlichen Bewegungsfähigkeiten und -bedürfnissen des Menschen gerecht zu werden. Mark my words: Fitness ist tot. Der Hype, den wir um Crossfit erlebt haben, wird sich in der nahen Zukunft & wahrscheinlich größer wiederholen. Und dann werden wir über Movement reden.

Wenn du meinst, zwischen den Zeilen irgendwo Gedankengut von Ido Portal rauszulesen? Damn right. Unter anderem mit seinem Material und seiner Perspektive habe ich mich dieses Jahr zunehmend befasst und zwei seiner Workshops besucht. Meine aktuellen Trainingsziele sind der Ring Muscle Up, der freistehende Handstand und mehr Hüftmobilität (Langfrist Ziel = Side Splits). Außerdem: Mehr als zuletzt verschiedene Bewegungsformen zu erfahren und Bewegung als Selbstzweck zu genießen.

Das ist die Richtung, in die ich mich mom entan bewege. Für mich selber, weil es mich mit Freude erfüllt. Weil ich mich immer besser bewege und mich das lediglich motiviert, mich besser zu bewegen. In meiner Arbeit als Coach, weil ich es für richtig halte und für ein Konzept, dass offen genug ist, um mit jedem Menschen - jung oder alt, fit oder fett - und jeder Zielrichtung effektiv arbeiten zu können (Conor McGregor anyone?).

„It's not about the daily increase, but daily decrease. Hack away at the unessential." - Bruce Lee

In diesem Sinne reduziere ich mich so weit wie möglich auf die Sache, die mich bewegt - und schließe für mich das Kapitel FVG. Hier mit Thomy zu bloggen war eine lehrreiche und bereichernde Erfahrung. Wir durften aus Fehlern lernen, anderen helfen und viel positives Feedback einfahren. Dafür bin ich dankbar. Und dafür, dass ich in Thomy einen Freund finden durfte. Ich bin gespannt, wie er sich und wie er FVG weiterentwickeln wird.

Veränderung = Bewegung = Leben. Veränderungen aufhalten zu wollen, führt zu innerem und äußerem Konflikt. Sich mit der Veränderung in Einklang zu bewegen, ist der Schlüssel.

Be water my friend!

PS: Vielleicht bis zum Rezeptebuch oder mal auf einen Gastartikel! 😉

PPS: Keine Sorge: Alles ist gut, nicht alles ändert sich: Beim Schreiben dieses Artikels habe ich einen leckeren Cappuccino im Café geschlürft. Dazu einen Esslöffel Kokosöl, um die insulinogene Wirkung der Milch abzumildern. Teil meines aktuellen Carb-Backloading Experiments. Nachahmung kann ich soweit nur empfehlen.