Robert Pfaller und der Beobachter sprechen mir aus dem Herzen. Verbote, Intoleranz, Prävention oder Besserwisserei u.v.a. sind auf dem Vormarsch. Der Staat will mich vor meiner eigenen Unvernuft schützen, dabei sollte er sich vor sich selber schützen, z.B. wenn er sich mit der Sozialversicherung SUVA als Profitgeier betätigt, wenn er Beratungsgelder für Informatiker unter der Hand generös verteilt, wenn er KIGA und GEF gegeneinander prozessieren lässt … es gibt wohl unzählbar viele negative Beispiele.
Auch sogenannt liberale Kräfte wie die FDPler Peter Malama (siehe Tageswoche) oder Otto Ineichen (siehe Tagesanzeiger) haben unabhängig voneinander verlangt, dass der Zollfreibetrag, bzw. die Einfuhrmenge für Wareneinfuhren von Privaten massiv gesenkt wird zum Schutze der Schweiz. Detailhändler. Da bleibt mir nur Kopfschütteln im Quadrat, beide nennen sich liberal und bringen solche Vorschläge, paragraphenbasierte Pfründe schützen anstatt mit Innovation und Herzblut wirtschaften …
Gornergrat, Matterhorn und Riffelsee ©thisisbossi
Es gibt verschiedenste Arten von anti-liberalen verhalten, dazu gehört auch das Verhalten von Bergführer Patrick Bussard welcher einfach mal ein paar Gipfelkreuze beschädigt oder entfernt hat. Ich kann ihn einerseits verstehen, ich würde gerne verzichten auf Gipfelkreuze, Kirchen, Synagogen, Moschen oder gar Minarette … für mich sind dass alles Mahnmale der Unfreiheit aber anderseits bin ich für Freiheit und gegen Verbote, deshalb muss ich diesen religiösen Unsinn wohl oder übel respektieren, zulassen das es Andersdenke gibt und auch ihnen Freiraum zugestehen.
Genauso muss der Reitschule in Bern Freiraum zugestanden und darf nicht zu tode reglementiert werden. Darum muss auch das vorgeschlagene Polizeireglement von Biel bachab geschickt werden. Beiderorts wollen sogenannt liberale Politiker den Freiräumen einen Riegel vorschieben, jede Eventualität paragraphisieren, für Ruhe und Ordnung sorgen. In Biel werden die sogenannt Liberalen noch assistiert von den Linken und Grünen, das unmögliche Ansinnen wird sogar mit Verve vertreten von der Grünen Gemeinderätin Barbara Schwickert. Die hatte doch früher viel mit Kultur am Hut und sollte doch wissen, dass dieses Polizeireglement der falsche Ansatz ist.
Darum sprechen mir der Robert Pfaller und der Beobachter aus dem Herzen:
Verbote & Prävention: Das Leben kann Ihre Gesundheit gefährden
Wie stark muss der Staat die Bürger vor ihrer eigenen Unvernunft schützen, wenn sie dabei sind, ihre Gesundheit zu ruinieren?
Der Mensch wüsste eigentlich schon, was ihm guttut und was nicht. Doch weil der Mensch oft nicht danach lebt, werden wir seit Jahren flächendeckend mit Präventionskampagnen eingedeckt. Es hagelt Empfehlungen aller Art, es werden Gesetze erlassen – alles nur zu unserem Besten. Doch schaffen wir damit in einem asketischen Furor Folterinstrumente, so dass wir nicht mehr lustvoll geniessen können, wie es der österreichische Philosoph Robert Pfaller behauptet (siehe nachfolgendes Interview)? …
… Ist das nicht alles ein bisschen zu viel des Guten? Damit die Bevölkerung den bestmöglichen Gesundheitszustand erreichen könne, seien «manchmal Präventions- und Gesundheitsförderungsmassnahmen notwendig», lässt das BAG etwas ausweichend wissen. Philosoph Pfaller ist da direkter – und gegenteiliger Ansicht: Jene Biopolitiker, die vorgeben, das Leben schützen zu wollen, und jeglichen Genuss als gesundheitsschädigend verbieten, sagt er, «machen dieses Leben selbst zum Tod, zu einer Art vorzeitiger Leichenstarre». … >>>
Ich muss ergänzen, dass es sich mit den Law- and Order-Politikern genau gleich verhält wie mit den Biopolitikern …
“Man erzieht die Leute zum Hass auf das Glück anderer”
«Lieber einmal gebombt als tausendmal erniedrigt»: Robert Pfaller (Foto: Mara Truog)
Robert Pfaller, 50, ist seit 2009 ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Er ist Autor zahlreicher Bücher, sein neustes: «Wofür es sich zu leben lohnt – Elemente materialistischer Philosophie». Darin vertritt er die These, dass unsere heutige Kultur unter dem Diktat des Neoliberalismus von Lustverweigerung und Askese geprägt sei.
Beobachter: «Wir mässigen uns masslos», ist einer Ihrer Merksätze. Wohin führt das? Zu noch mehr Verboten?
Pfaller: Die Bemerkung stammt vom griechischen Philosophen Epikur und meint, dass wir mit der Mässigung sehr vorsichtig umgehen sollten. Wenn man sie nicht massvoll betreibt, wird die Mässigung zu einem Exzess. In dieser Situation sind wir jetzt. Es gibt keine vernünftigen Grenzen mehr. Je weiter man sich beschwert, desto mehr wird der Beschwerde nachgegeben. Das betrifft nicht nur das Rauchen, sondern etwa auch Kunst im öffentlichen Raum. Die wird auch sehr schnell beseitigt, sobald auch nur irgendjemand die neue behördliche Empfänglichkeit für Beschwerden nutzt.
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