Dies Buch habe ich im April gelesen. Ich habe es zufällig entdeckt in einer kleinen Buchhanlung. Da ich davor etwas fürchterliches gelesen habe, musste ich mich erstmal erholen von dem „Schund“, und dann hab ich mich nicht mehr an meine Leseplanung gehalten sondern mir das Buch vorgenommen. Eine gute Idee.
„Das Leben der Elfen“ von Muriel Barbery erschien 2016 im dtv Verlag. Das Original erschien 2015 auf französisch.
Inhalt
Maria aus Burgund (10 J.) und Clara aus den Abruzzen (Italien)- zwei junge Mädchen, die durch das Schicksal miteinander verbunden sind. Im Laufe des Romans werden sie bekannt gemacht mit Elfen. Was steckt dahinter?
Meinung
Wahnsinn! Dieses Buch war eine Wohltat, es hat so gutgetan, es zu lesen!
Es ist unterteilt in drei Teile.
Der erste Teil besticht durch tolle Personenbeschreibungen. Man erhält einen lebendigen Eindruck von den beiden Kindern, kann sie sich sofort vorstellen. Durch unsichtbare Wesen und durch bewusstes Vorenthalten von Informationen wird Spannung erzeugt. Später wird die Spannung wieder aufgegriffen. Es werden zweimal Vergleiche benutzt z.B. schreibt die Autorin, Maria sei „unberechenbarer wie ein Wichtel“ (S.14).
Im zweiten Teil finden wir tolle Landschaftsbeschreibungen. „Die Landschaft funkelte (…) Der Rauhreif knisterte (…) glitzerte die Decke (…) wie ein Lichtermeer“(S. 42) Einfach nur schön! Barbery benutzt viele Verben, die den Text lebendig wirken lassen, obwohl es „nur“ eine Landschaftsbeschreibung ist.
Barbery benutzt viele Stilmittel wie Personifikation, Exclamatio, Hyperbel, Metapher. Außerdem tauchen fünf Vergleiche in diesem Teil auf, die zum größtenteil wunderschön sind.
Die Geschichte entwickelt sich, es tauchen mehr Personen auf, unter anderem eine geheimnisvolle Teresa. Und wir fragen uns : „Wer ist sie?“ Doch es dauert, bis dieses Geheimnis gelüftet wird.
Währenddessen wird bei Maria der außergewöhnliche Bereich stärker, phantastische Dinge passieren.
Auch der dritte Teil ist inhaltlich sowie stilistisch ein Leckerbissen. Viel mehr verrate ich hier nicht.
Na, eins verrat ich noch: Das Buch endet mit einem offenen Ende. In vielen Büchern stört mich das total, gerade in Thrillern/ Krimis. Doch in diesem Buch ist das offene Ende gut geworden, es macht mir nichts aus.
Insgesamt gesehen ist dieses Werk nicht einfach so in Umgangssprache hingeschrieben, sondern es enthält eine Menge Arbeit. Ein gut durchdachtes Buch, ein literarischer Leckerbissen.
Fazit
Ein liebevoll geschriebenes Buch, dass vom Genre her schwer einzuordnen ist. Kaufempfehlung!
