Das Leben als Muttertier .
Das Leben als Muttertier .
Autor des Artikels :
Josie
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Bewohnerin des schattigen Nordlandes. Modeaddicted. Fellnasenverliebt. Einhorn, Fuchs& Eichhörnchensüchtig. Verlässt ohne Mascara nicht das Haus.
Hallo ihr Lieben !
Es ist mal wieder ziemlich ruhig im Wonderland. Das hat seine Gründe. Seit knapp zwei Monaten sitzen meine Prio´s nämlich vorerst woanders. Besser gesagt liegt, schläft &schreit sie eher. Die Priorität Nummer Eins. Babyfuchs ist endlich da. Nach fast dreißig, sehr nervenraubenden Stunden hielten wir unser kleines Wunder endlich im Arm. Alles lief dezent anders, als ich es mir immer vorgestellt habe. Obwohl, eigentlich lief es genauso ab, wie in meiner Worst-Case Vorstellung. Allerdings zählt ja nur, dass er da ist. Gesund &putzmunter.
Wie sich mein Leben seitdem verändert hat (oder auch nicht) erfahrt ihr jetzt. Wenn ihr da Bock drauf habt …
Für alle, die sich jetzt als erstes fragen „wann, beziehungsweise gibt es einen Geburtsbericht?!“ Ich muss Euch enttäuschen. Ich bin zwar für mich selbst gerade dabei alles aufzuschreiben, allerdings eher um alles besser verarbeiten zu können &um mir in Erinnerung rufen zu können, warum &weshalb der Kleine ein Einzelkind bleibt. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass die Geburt ein traumatisches Erlebnis war. Aber so schön, wie viele sagen war sie jetzt auch nicht.
Es erzählt einem nämlich niemand, dass bei ´ner PDA plötzlich der halbe Kreißsaal voll mit Menschen ist &dass man nach einem Kaiserschnitt erstmal komplettes Lachverbot bekommt und sich langsamer bewegt, als die eigene Großmutter nach ´nem Oberschenkelhalsbruch.
Aber egal.Immerhin weiß ich jetzt, dass Babyduft wirklich der schönste Geruch ist den es gibt. Und ja, wenn du dein Baby nach all den Strapazen endlich im Arm hast, ist es das wundertollste Gefühl der Welt. Selbst wenn das kleine, nackige Wunder schreit wie am Spieß.
Niemand sagt einem, dass Babyhaut SO weich ist. Und ja, alle sagen immer, dass man die Schmerzen &Strapazen vergisst sobald man sein Baby endlich im Arm hält. Das ist auch wirklich so. Sobald man aber – irgendwann – wieder klar im Kopf ist und nicht mehr betrunken vor Glück, Hormonen und Schmerzmitteln, dann fällt einem doch wieder so einiges ein.Ich war ganz froh, dass mein Freund die ganze Zeit an meiner Seite war &auch nach der Geburt mit im Krankenhaus geblieben ist. Ohne ihn wäre ich nämlich dezent aufgeschmissen gewesen. Klar hätten einen die Krankenschwestern unterstützt, aber es ist ja doch schöner, wenn der eigene Papa dem Baby die Windeln wechselt. Nach drei Tagen durften wir das Krankenhaus verlassen und konnten nach Hause.Und dann plötzlich ist alles anders. Mein Freund, das Baby &ich. Eine Familie. Klingt komisch irgendwie, aber toll. Da bekommt „zu Hause“ eine ganz neue Bedeutung.
Den wichtigsten Besuch hatten wir ins Krankenhaus bestellt, damit wir zu Hause erstmal Ruhe hatten. Einen entspannten Start ins Wochenbett quasi.
Mein Freund hatte sich für die ersten zwei Wochen Urlaub genommen und war somit eine grandios großartige Hilfe!
Die erste Nacht &eigentlich alle darauffolgenden auch, war relativ entspannt. Babyfuchs meldet sich alle zwei bis drei Stunden &verlangt die Milchbar. Bis heute ist das meine Hauptaufgabe. Stillen &Windeln wechseln. Alternativ kann man auch gut und gerne stundenlang dieses kleine Wunder anstarren. So bekommt man den Tag super rum.Nach den ersten zwei Wochen „Schonfrist“ kam dann der Tag, an dem wir ohne Papa klar kommen mussten. Einer muss schließlich das Geld verdienen.
Von dem gibt man nämlich ganz schön viel aus. Für Windeln beispielsweise. Und die guten Feuchttücher von Lillydoo. Und ganz viel Zeug aus der Apotheke. Kaum zu glauben, was man alles braucht, wenn man plötzlich ein Baby hat. Genauso wenig wusste ich vorher, wieviel Müll so ein kleiner Minimensch produziert. Unvorstellbar!
Was habe ich noch gelernt, im ersten Monat als Muttertier?
>> Ja, die Nächte sind kurz. Aber man gewöhnt sich daran. Durch die Mamahormone mutiert man zu Superwoman, so überlebt man das alles. Kaffee intravenös ist allerdings auch eine gute Hilfe. Mittlerweileschläft er aber schön ein wenig länger.
>> Schlafen, wenn das Baby schläft. Sehr guter Tipp. Allerdings kaum umsetzbar, denn der Haushalt muss auch irgendwie geschmissen werden. Und die wertvolle Zeit muss genutzt werden. Zum Duschen beispielsweise …
>> Apropos duschen. Weil man irrsinnigerweise immer das Baby schreien hört, sobald man unter der Dusche steht. Wenn man dann ins Zimmer stürmt um nach dem Schreihals zu sehen, schläft der ganz friedlich. Klar. Geduscht wird jetzt also nur noch, wenn mein Freund zu Hause ist. Oder ich schieb den Minimann im Babybay einfach mit ins Badezimmer.
>> Mein Zeitmanagement ist seitdem nicht besser geworden. Gefühlt komme ich zu gar nichts mehr. Dank meines Freundes schaffen wir es allerdings immer pünktlich irgendwo zu sein.
>> Muttermilch hilft gegen (fast) alles. Tränende Augen, trockene Haut, verstopfte Nase, Pickelchen etc.
>> Man kann Stunden damit verbringen, diesen kleinen Menschen anzustarren. Ihn beim schlafen beobachten und drölftausend Bilder machen. Das ist natürlich auch ein Grund, weshalb man zu nichts kommt haha.
>> Dein Baby liebt dich auch ungestylt. Trotz Augenringen, fettiger Haare und Jogginghosenstyle. Eigentlich macht man sich nur für Besuch und die Hebamme schick. Da freut man sich richtig, wenn es mal zum Geburtstag oder zu Freunden geht, man sich was Vernünftiges anziehen kann und es Zeit für ein ordentliches Make-Up wird.
>> Babykotze ist fast besser als Haargel. Hält bombig die Haare in Form, riecht nur nach ner Zeit etwas unangenehm.
>> Wenn das Baby nicht schafen will - der Staubsauger wirkt manchmal wahre Wunder. Innerhalb von zwei Minuten schläft der Mini-Mann. Alternativ hilft ein Hummy auch ganz gut. Oder ein Spaziergang an der frischen Luft.
>> Mich nervt es ungemein, wennFremde in den Kinderwagen starren. Gucken ist ja okay, aber fünf Minuten Babyanstarren ist dann doch etwas aufdringlich. Ich weiß, dass klingt jetzt ziehmlich unhöflich, aber mich stört das.
Ich könnte sicher noch viel mehr aufzählen. Allerdings plagt mich seit geraumer Zeit die Stilldemenz. Somit vergesse ich alles, was nicht mit dem Baby zu tun hat &nicht allzu wichtig ist. Nach der Schwangerschaft wird es also nicht besser mit der Vergesslichkeit.
Nicht zu vergessen, die bedingungslose Liebe zu diesem Wunder. Alle erzählen immer davon, aber eigentlich hat man keine Vorstellung, bis man es selbst erlebt. Eigentlich ein guter Grund, warum viel mehr Menschen Kinder bekommen sollten. Jeder sollte dieses unbeschreibliche Gefühl kennen. Ernsthaft. Man versteht jetzt die eigenen Eltern viel besser. Denn die lieben einen genauso, wie man jetzt sein eigenes Kind liebt.Das Ende des langen Geredes: Mama sein ist toll. Natürlich ist nicht immer alles leicht. Manchmal ist man am Verzweifeln, weil das Baby schreit und man nicht weiß, was es hat. Aber wenn dieser kleine Mensch einen dann mit seinen Kulleraugen ansieht und lächelt, dann ist die Welt wieder in Ordnung. Mama sein ist wirklich toll.
Trotz der kurzen Nächte, schlechtem Styling und keiner Zeit für gar nichts. Ich bin mir sicher, dass sich alles einspielt. Irgendwann. Bis dahin ist es eben dezent chaotisch und unorganisiert. Ich bin mir sicher, keiner stellt einen an den Pranger, weil irgendwo ne Staubflocke rumliegt, die Wäsche nicht akkurat auf dem Wäscheständer hängt oder die Haare fettig sind. Die Figur ist erstmal im Eimer &selbst nach zwei Monaten sieht man noch aus, als wäre man im 4.Monat schwanger // trifft zumindest bei mir zu //. Aber hey - Der Körper hat ein Wunder vollbracht und einen winzigen Menschen erschaffen &ihm für neun Monate ein zuhause gegeben. Wie sagte die Frauenärztin so schön "..eine Schwangerschaft macht eben nicht schöner. Dafür aber reicher."
Und - sie hat Recht!
Klar habe ich geflucht, als in den letzten vier Wochen doch noch der Bauch gerissen ist. Aber das habe ich mittlerweile akzeptiert. BiOil ist jetzt beim bester Freund.
Klar hat man seine Vorstellung, wie das alles läuft, nach der Geburt. Ansprüche an sich selbst. Dass man das alles alleine schafft &keine Hilfe bzw. Unterstützung braucht und im Sommer wieder an den Strand kann.
Davon darf man sich allerdings getrost verabschieden. Denn es läuft eh alles anders als geplant. Das ist mein Mantra, so für die nächsten 18Jahre haha. Mama sein. Eine Familie sein.
Das ist wirklich das grandioseste auf der Welt.
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