Das Laufen und ich

Das Laufen und ichIch tanze zwar schon, seit ich 5 Jahre alt bin, aber das Laufen war die erste "richtige" Sportart, die ich ausprobiert habe. Und leidenschaftlich gehasst habe. Es war anstrengend, ich fühlte mich wie eine Versagerin und langweilig war es auch noch.
Mit der Zeit hat sich das verändert. Ich wurde zwar nicht schneller, aber ich baute mehr Kondition auf und sah nicht mehr aus wie eine Tomate auf zwei Beinen. Ich merkte, dass ich gern Podcasts und Hörbücher auf meinen Läufen hörte. Laufapps und meine Pulsuhr sorgten dafür, dass ich merkte, wie effektiv Laufen für mich war. Mit einem Armgurt, Trinkrucksack und richtigen Laufschuhen sorgte ich dafür, dass auch die äußeren Umstände immer besser wurden. Und ich liebte es, wie sehr ich beim Laufen mit der Natur verbunden bin. Als Folge lief ich einen 10km- und einen 5km-Lauf, beide mit mäßigem Erfolg.
Das Laufen und ichZum einen konnte ich bei beiden Läufen meine Zielzeiten nicht so recht einhalten und befand mich unter den letzten Läufern meiner Altersklasse. Zum anderen ist Laufen für meinen Körper wahnsinnig anstrengend. Meine Knie und Gelenke mögen es überhaupt nicht und protestieren schnell. Dank einer Meniskusreizung durfte ich einen Monat lang schon mal komplett keinen Sport machen.
Egal, wie viele Beinmuskeln und Kondition ich aufbaue, schneller Laufen ist trotzdem nicht drin. Um regelmäßig Laufen zu gehen fehlt mir ohne Ziel die Motivation - wenn ich mir hingegen ein Ziel setze, will ich es so verbissen und perfektionistisch erreichen, dass ich in Gefahr laufe, meinen Körper damit zu schädigen. Noch dazu finde ich Laufen einfach furchtbar anstrengend. Am Wochenende ist das mal okay, aber unter der Woche ist es kaum machbar, weil ich abends oder spätnachmittags oft noch Termine habe und halbwegs fit sein muss. Außerdem lebe ich eben nicht nur fürs Laufen - wenn ich mich jedoch auf das Laufen konzentriere und sei es nur das Training für einen 5km-Lauf, vernachlässige ich die anderen Sportarten. Zum einen weil ich eben so erschöpft bin, zum anderen weil ich meine Beinmuskulatur nicht noch zusätzlich belasten will.
Das Laufen und ich Noch dazu hat meine neue Wohnung den Nachteil, dass ich fußläufig nur zwei kleinere Parks erreichen kann. Die nächste schönere Strecke ist 2km entfernt, mit 5km als Höchststrecke also nicht unbedingt sinnvoll zu laufen - und um mit dem Rad extra in den Wald zu fahren, bräuchte ich zusätzliche Zeit und Motivation.
Alle Jahre wieder kommt der Frühling und weckt eigentlich meine Lauflust. Nicht nur das, ich überlege wie jedes Jahr, ob ich mich nicht zu einem Lauf anmelden soll. Der Läuferinnen-Teil in mir will das unbedingt. Aber der andere Teil erinnert mich an all die Nachteile, die das Laufen für mich hat. Ich bin niemand, der gern aufgibt. Aber ich denke, dass ich für mich momentan mit dem Laufen abschließen muss. Das heißt nicht, dass ich nicht ab und zu Intervall-Läufe im Fitness-Studio oder kürzere Läufe draußen machen werde. Aber so sehr ich auch von einem Einlauf bei einem Marathonziel träume, wird für mich wohl in nächster Zeit nicht einmal ein 5km-Lauf mehr drin sein. Denn Laufen macht mich kaputt, körperlich wie psychisch und das ist es dann leider doch nicht wert.
Habt ihr auch so eine Hassliebe zu einer bestimmten Sportart? Wie steht ihr zum Laufen?

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