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Sicher ärgern Sie sich auch, wenn sich eine Seite im Internet sehr langsam auftut. Sie warten und warten und irgendwann lassen Sie es ganz sein. Wie laut war der Aufschrei, als die deutsche Telekom das Internettempo drosseln wollte. Die Empörung war riesig, demnächst wird es vielleicht noch schlimmer kommen.
Mit dem Begriff Netzneutalität können viele Bürger nicht sehr viel anfangen. Wikipedia schreibt dazu: (Zitat) “Netzneutralität bezeichnet die wertneutrale Datenübertragung im Internet. Netzneutrale Internetdienstanbieter (englisch internet service provider) transportieren alle Datenpakete unverändert und in gleicher Qualität von und an ihre Kunden, unabhängig davon, woher diese stammen, zu welchem Ziel sie gesendet werden sollen, was Inhalt der Pakete ist und welche Anwendung die Pakete generiert hat. Die Netzhoheit obliegt, ebenso wie ihre gesetzliche Grundlage, der nationalen Souveränität. Demnach sind alle Anbieter von Dienstleistungen an die vorgenannten gesetzlichen Grundlagen gebunden.”
Zu gut Deutsch bedeutet dies, dass alle Inhalte im Internet gleich behandelt werden. Dies ist extrem wichtig, denn so werden kleine Blogs genauso behandelt wie große Unternehmen z.B. Google. Nun aber könnte dies Vergangenheit werden, denn die EU-Kommission plant ein Gesetz mit einem wunderschönen Schlupfloch für die Telekommunikations-Unternehmen. Das wäre das Ende für viele kleinere Internetseiten und eine Entwicklung zur Meinungsmache der reichen Firmen.
Zwar wird in dem geplanten Gesetzesentwurf, über den in einer Woche entschieden wird, festgestellt, dass der Zugang zum offenen Internet gewährleistet werden soll. Telekommunikations-Unternehmen dürfen aber für Spezialdienste zusätzliche Gebühren verlangen. Mangels Definition handelt es sich hierbei um ein Schlupfloch, welches jedem zu denken geben sollte. Uns droht ein Internet der zwei Klassen, wo reiche und arme Menschen surfen. Dies betrifft nicht nur die Dienstleister, auch wir Kunden wären betroffen. Es gibt solche Beispiele schon in anderen Ländern, in Indien bietet Google eine Freezone an, in der kostenlos gesurft werden darf. Verlässt man diese, sollte man einen Blick auf die Kosten behalten. In Deutschland gibt es erst kleinere Beispiele, so bietet E-Plus mit Facebook Zero an, die ganze Zeit schnell bei Facebook surfen zu können, auch wenn das Datenvolumen aufgebracht ist. Die deutsche Telekom hat ähnliche Angebote mit dem Musikstream Spotify.
Betroffen von dieser Regelung wären alle Bürger, verhindern wollen dies digitale Gesellschaften und vor allem die Kampagne savetheinternet.eu . Sie ruft dazu auf, den Druck auf das Parlament zu erhöhen, denn dort wird über das Gesetz abgestimmt. Die Kampagne ist auch dringend notig, denn wenn die Telekom plötzlich alle Kosten für den Datenstrom erhöht, wären in erster Linie die Kleinen betroffen …. und die Großen und Reichen können ihre Meinung unbeschadet an den Mann bringen ….. das kann niemand wirklich wollen.