Das Labyrinth jagt dich
Rainer Wekwerth
Arena, 2013
978-3401067896
16,99 €
Rezension zu:
Und die Jagd geht weiter! Einige Welten haben die Jugendlichen schon hinter sich gebracht. Jetzt wachen sie auf einer Weißen Ebene auf und sind zuerst einmal auf sich allein gestellt. Die Nerven liegen blank. Während sich bei einem Wut und Trauer zusammenlegen, sind die anderen misstrauisch. Wer wird es zu den Toren schaffen und welche Geheimnisse werden offenbart?
Ich spreche die ganze Zeit von den Jugendlichen, weil ich nicht so viel verraten möchte. Würde ich die Namen benutzten, wüsstet ihr sehr schnell wer etwas tut und wer nicht. Das finde ich doof, denn dann hätte ihr keinen Spaß mehr am Buch.
Allgemein kann ich sagen, dass einige Figuren gute Eigenschaften verlieren und es recht vorhersehbar ist, wer uns im dritten Band nicht mehr begleiten wird. Eine Figur wirkt besonders plump und agiert nur so, dass die Gruppe weiter zusammenhält. Ziemlich dumm, wenn man genau weiß, dass am Ende vielleicht nur einer über bleibt.
Erste Welt: super – zweite Welt: doof. So kurz zusammengefasst kann ich es diesmal sagen. Ich habe fast gehofft, wir würden die ganze Zeit in Welt 1 bleiben.
Ich als Erwachsener hatte schon mit Band 1 meine Probleme, räumte dem Buch aber die Macht ein, Jugendliche zu begeistern. Jetzt habe ich Band 2 gelesen und muss sagen: Auch Jugendliche werden hier vielleicht öfter mit dem Kopf schütteln.
Gehen wir davon aus, dass derjenige, der so dicke Bücher liest, nicht ganz doof ist. Das heißt, er weiß noch, was im ersten teil passiert ist und kann sich noch an die Personenentwicklungen erinnern. So weit, so gut. Dann frage ich mich, warum alles in diesem Buch wiederholt wird. Und zwar nicht einmal, nicht zweimal, sondern so oft, dass ich das Zählen vergessen haben. Das nur vorab und später mehr.
Der Grundgedanken hat sich nicht geändert: Jugendliche versuchen in Welten zu überleben, in dem sie zu den Toren gelangen und dabei Opfer bringen müssen. Da sich Pärchen gebildet hatten, bin ich davon ausgegangen, dass es Probleme geben wird. Gibt es auch. Aber die erste Welt in diesem Buch, die völlig weißen Räumen, haben mich wirklich fasziniert. Sie erinnerten mich an die Panicrooms, nur das natürlich nichts in ihnen drin ist.
Ich fieberte mit, als die Jugendlichen begannen, Rätsel zul ösen, oder sich schlugen oder sich mit ihren Ängsten auseinandersetzten. Denn nur das konnten sie tun – allein und völlig isoliert. Aber als die Gruppe wieder aufeinander trifft, fällt alles auseinander. Die Pärchen werden oft betont dargestellt, wer da für wen eintritt und warum. Liebe ist schön, hat aber so gezielt nichts für mich hier zu suchen, denn im Vordergrund sollte hier Spannung, Schläue und vielleicht Gewalt stehen. Natürlich kann die Liebe als Druckmittel genutzt werden, immerhin muss sich irgendwann mal jemand opfern … Aber spannender fand ich es dadurch nicht.
Und die nächste Welt? Ich verrate jetzt nicht, wohin uns die Reise treibt. Aber ich kann sagen, dass ich die Welt langweilig fand. Sie war zu nah an der Wirklichkeit und sie passte zu einem Jugendlichen. Schöne Idee, aber die anderen wirkten wie Fremdkörper und verloren alles, was sie ausgemacht hat. Egal ob es ihre Ängstlichkeit war, ihre gute Ideen oder ihre Intelligenz. Plötzlich wurde all das zum Teufel erzählt, damit eine Figur brillieren konnte.
Die vielen angesprochenen Wiederholungen zähle ich jetzt einmal zur Gestaltung. Schließlich ist es müßig ähnliche oder gleiche Wortfetzen und Sätze zu lesen.
Rein äußerlich passt das Buch gut zu Band 1 und die Schrift hat sich auch nicht geändert: gute, große Arena Schrift.
Nun ja, diesmal keine zweigeteilte Bewertung, weil ich glaube, dass Erwachsene wie Jugendliche Probleme mit diesem Buch haben werden. Aber es gibt drei Bücherpunkte für die tolle Idee mit der ersten Welt in diesem Buch und für die Spannung, die daraus resultiert.