Badekappe: Aus Stoff? Nein, aus Gummi muss sie sein! (Bild: Blick)
Als diskutierten wir nicht schon genug rund um das Tragen von Kopftüchern, Burkas und Burkinis – nein, jetzt müssen wir auch über Badekappen debattieren (siehe Artikel im Blick). Und zwar nicht etwa, ob Schüler während des Schwimmunterrichts überhaupt eine Badekappe tragen müssen, nein, wir streiten uns tatsächlich darüber, aus welchem Material diese beschaffen sein soll.
Entschuldigt mich, aber ich kann das nicht nachvollziehen. Vielleicht bin ich auch zu dumm und habe bis heute immer geglaubt, man ziehe sich für den Schwimmunterricht eine Badekappe über, um die Menge an ekligen Haaren im Becken tief zu halten. Dies einerseits aus hygienischen Gründen, aber andererseits auch, um die Filteranlagen zu schonen. Zum ersten Mal höre ich nun, dass eine Badekappe angezogen werden soll, um nach dem Schwimmen weniger Zeit mit Haarföhnen zu verschwenden, und deshalb dürfe sie nicht aus Stoff, sondern müsse aus Gummi sein.
Statt über Stoff, über Gummi oder überhaupt über Badekappen sollten wir darüber diskutieren, wie es denn so weit kommen konnte, dass Schüler derart unter Zeitdruck stehen, dass sie nach dem Schwimmen nicht einmal mehr richtig duschen (Hygiene und Gesundheit lassen grüssen) und sich die Haare föhnen können (oder sollen sie mit der Badekappe duschen?). Dieses Gehetze, dem die Schüler heutzutage ausgesetzt sind, dieser proppenvolle Stundenplan mit Schwimmstunden frühmorgens noch vor dem ordentlichen Schulbeginn, können wohl nicht mit einer Gummikappe entschärft werden. Dieser ganze organisatorische und logistische Stress, der schon die Kleinsten in der Schule einholt, darüber sollten wir diskutieren.
immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich
Wie denkt ihr darüber? Wie wird es an eurer Schule gehandhabt?