Das kontroverse Thema: Die Hausfrau als Gefahr für die Gesellschaft?

Das kontroverse Thema: Die Hausfrau als Gefahr für die Gesellschaft?

Ja, wir sind eine “traditionelle” Familie: Ich bringe meinen Jungs das Kochen, Stricken und Nähen bei. Wo ist da die Gefahr?

Beim Kochen mit den Buben habe ich mir am Wochenende Gedanken gemacht über die rege diskutierte Jugendbefragung ch-x. Diese deckt auf, dass Jugendliche ihren Wertekompass – gopferteli nomal – immer noch nicht neu ausgerichtet haben. In Familienfragen sind sie konservativ geblieben und befürworten ein traditionelles Familienmodell: Heirat, Kinder, Mann arbeitet, Frau kümmert sich um die Familie.

Schuld an dieser „falschen“ Einstellung seien – gemäss erzürnten Stimmen zum Resultat – die vorgelebten veralteten Familienmodelle der „altmodischen“ Eltern. Dies sei – so kommentierte eine Politik-Redaktorin im Blick – „schockierend und sehr gefährlich für unsere Gesellschaft. Gar eine Kapitulationserklärung. Eine Verhöhnung des Feminismus.“

Ach, darum geht es also? Bei allem Verständnis für die Bedenken der Feministinnen: Weshalb bin ich eine Gefahr für die Gesellschaft ? Ja, ich habe mich gut und teuer ausgebildet, berufsbegleitend und konnte somit der Wirtschaft von Anfang an einen Return liefern. Dafür habe ich länger mit der Familiengründung gewartet, aber als es dann so weit war, durfte ich doch – gopferteli nomal – ohne schlechtes Gewissen und ohne mich deshalb als „traditionelles dummes Mameli“ zu fühlen, gänzlich für die Familie entscheiden, oder? Was genau ist an diesem Frauen- oder Familienbild veraltet, falsch oder unemanzipiert?

Seit zehn Jahren erbringe ich nun meinen gesellschaftlichen Anteil, indem ich es mir jetzt leisten kann, meine Buben ohne Stress eben genau beim gemeinsamen Kochen, Basteln, Nähen und Stricken so emanzipiert zu erziehen, dass sie später bestimmt keine Gefahr für die totale Erfüllung einer Frau darstellen werden. Sofern ihre Frauen dies dann auch so wollen. Vielleicht werden sich diese aber selbstbewusst und selbstbestimmt für ein Familienleben NACH einem Arbeitsleben entscheiden. Wie ich. Ich sehe darin weiss Gott kein Risiko für die Schweiz. Und auch nicht für Feministinnen.

immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich

Wir sind gespannt auf eure Meinungen zum Thema!

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