Das kleine Buch der Incis - Was sind Parabene?

Ich versuche immer mehr auf die guten/bösen Inhaltsstoffe bei Kosmetika zu achten, aber eigentlich hab ich überhaupt keine Ahnung von Inhaltsstoffen, oder höchstens ein geringes Halbwissen.
Und wenn ich mich schon intensiver mit dem Thema auseinandersetze, dann will ich mein Wissen auch hier teilen. Ich werde versuchen, in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal die Inhaltsstoffe von Kosmetik genauer anzusehen, denn nur wenn ich weiß, was in den Kosmetika drin steckt, kann ich bewusst entscheiden, ob ich sie benutzen möchte oder nicht.
Als erstes habe ich mir die Parabene vorgenommen. Über Parabene weiß ich bisher nur, dass es sich dabei um Konservierungsstoffe handelt und dass sie aus irgend einem Grund "nicht gut" sind. Aber wieso, weshalb, warum - kann ich leider nicht sagen.
Das kleine Buch der Incis - Was sind Parabene?
Das sagt Wikipedia:
"Parabene sind Ester der para-Hydroxybenzoesäure (kurz PHB-Ester). Sie verfügen über eine gute antimikrobielle und fungizide Wirkung und werden daher in der pharmazeutischen Industrie, in Kosmetika sowie in bestimmten Lebensmitteln häufig als Konservierungsmittel eingesetzt." 
Also Parabene sind Konservierungsstoffe, die die Produkte vor Keim- und Pilzbefall schützen. Überrascht hat mich die Info, dass Parabene auch für Lebensmittel angewendet werden, z. B. bei Lebensmitteln mit Geleeüberzug, Pasteten oder Knabbererzeugnissen, das wusste ich bisher nicht. Sind sie dann wirklich so schlimm?
Dazu habe ich folgende Infos im Netz gefunden:
  • Parabene stehen sehr häufig im Verdacht, Allergien auszulösen. Angeblich ist das allergene Potential jedoch eher gering im Vergleich zu anderen Stoffen.
  • Parabene wurden in Brusttumoren nachgewiesen. Ob Parabene auch im gesunden Brustgewebe nachgewiesen werden können, wurde bisher noch nicht untersucht. 
  • Parabene können über die Haut aufgenommen werden und durch den Blutkreislauf in in die Organe gelangen und sich dort ablagern.
  • Parabene haben eine ähnliche Struktur wie das Hormon Östrogen. Sie können den Hormonhaushalt von männlichen Föten und Kindern stören und zu einer Feminisierung führen. Sie können auch die Produktion männlicher Spermien und dadurch die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen. Aber auch das wurde bisher noch nicht ausreichend untersucht. 
Laut einer Beurteilung der EU-Kommission gelten geringe Mengen von Methyl- und Ethylparabenen als ungefährlich. Auf Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl- und Phenylparabenen sollte verzichtet werden, da die Langzeitfolgen noch zu wenig erforscht wurden. Hier findet Ihr den Link zur Stellungnahme des Bundesinstituts für Risokobewertung (BfR) -> *klick*.

In der EU ist die Verwendung von Parabenen gesetzlich geregelt, die Konzentration darf nicht höher als 0,4% sein. In Dänemark sind Parabene in kosmetischen Produkten für Kinder unter 3 Jahren verboten, Dänemark plädiert auch auf ein vollständiges Verbot von Parabenen. 

Allerdings bedeutet "ohne Parabene" nicht automatisch "ohne Konservierungsstoffe", denn die Hersteller setzten stattdessen andere Konservierungsmittel ein, z. B. Methylisothiazolinon. Das allergene Potential dieses Stoffes ist 5x höher als das der Parabene. Daher sollte man nicht unbedingt davon ausgehen, dass man ein für die Gesundheit wertvolleres Produkt bekommt, wenn man nur auf die Bezeichnung "ohne Parabene" achtet.        

Wie erkennt man Parabene? 

In Kosmetika ist es einfach, Parabene enthalten das Wort "-parben", z. B. Methylparaben. Aber auch hinter Worten Metagin, Propagin, Oxybenzoesäure/Oxybezoat, Hydroxybezoesäure/Hydroxybenzoat, PHB oder Parahydroxybenzoat stehen Parabene. In Lebensmitteln und Arztneimitteln werden sie als Zusatzstoffe mit E deklariert (E 214 bis E 219).

Bei Kosmetika mit dem BDIH-Siegel, mit der NATRUE-Zertifizierung und mit dem Hinweis auf demeter-Qualität kann man davon ausgehen, dass sie parabenfrei sind. 

Fazit: Es liegen noch zu wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vor, um die Wirkung genau beschreiben zu können, es fehlen Langzeitstudien. Da Parabene in fast allen Kosmetika aber auch in Arzneimitteln vertreten sein können, wird gänzliche Vermeidung von Parabenen für mich zumindest unmöglich sein. Ich möchte aber wissen, was ich nutze, damit ich eine Entscheidungsfreiheit habe. 

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