Das Kind, der Hund, die Krähe hüpft

Das Kind, der Hund, die Krähe hüpftDas Wort "Hoffnung" kommt von hüpfen. Wenn Kinder sich auf etwas freuen, dann hüpfen sie und klatschen in die Hände. Auch der Hund hüpft vor Freude, wenn das Herrchen die Hundeleine vom Regal holt. Ja selbst die Raben hüpfen, wenn sie sehen, dass man auf dem Bänkchen ein Brötchen auspackt. Das Erhoffte steht kurz bevor, und deshalb hüpft man!

Wir verwenden unterschiedliche Worte für Dinge, die in der Zukunft liegen. Je nachdem, wie sicher wir uns sind - oder wie wahrscheinlich es eintreffen wird.

Wir sagen nicht "Ich hoffe, morgen geht die Sonne wieder auf." Denn wir sind uns ziemlich sicher, dass das passiert - nein, ich nehmen es an, ich gehe davon aus.

Wenn ich seufze: "Hoffentlich wird es morgen schönes Wetter." Dann heißt das, dass ein Risiko besteht, dass es regnen wird! Andernfalls sage ich: "Für morgen erwarte ich gutes Wetter."

Obwohl man allenthalben also zu mehr Hoffnung aufgefordert wird, impliziert dieses Wort doch viel Unsicherheit: ich bin mir nicht gewiss, es kann eintreffen oder auch nicht. Ja, ich kann nicht mal viel dazu tun.

Interessant ist, dass die romanischen Sprachen ihr Wort esperanza (E), espérance (F), sperance (I) vom lateinischen "spes" ableiten. Im lateinischen bezeichnete dieses Wort einfach die neutrale Erwartung.

Erst die Verbreitung des Wortes als eine der drei großen Christlichen Tugenden " Glaube, Liebe, Hoffnung" haben ihm in allen christlichen Sprachen zu einer neuen Bedeutung verholfen. Aber da sich diese Christliche Hoffnung über Jahrhunderte auf ein Jenseits bezog, wurde sie zu einer vagen Hoffnung. Erst moderne Philosophen wie Ernst Bloch oder Theologen wie Jürgen Moltmann beziehen die Hoffnung auf unsere irdische Welt.

Aber mir scheint es, dass diese kombinierte Verwendung des gleichen Wortes für ein vages Jenseits und für eine positives Diesseits nicht richtig funktioniert.

Im englischen werden die drei Begriffe "to wait vor", "to hope" oder "to expect" verwendet. Je nachdem, ob man passiv wartet, ob man passiv erwartet, oder ob man aktiv etwas tut, und dann etwas erwartet.

Im Asiatischen Kulturkreis hat das Wort "Hoffnung" eine andere Geschichte und daher nicht denselben, hohen Stellenwert wie bei uns. Das zeigen Sprichworte wie:

Die Pferde der Hoffnung galoppieren,
doch die Esel der Erfahrung gehen im Schritt
.

Oben: Kleines Buchzeichen
"Zukünftig" / 6cm x18cm / Acryl auf Papier / 2014, Nr.14-086


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