... dass mich erwartet, wenn ich nach draußen schaue. Niemals hätte ich gedacht, dass der Wintereinbruch in diesem Jahr schon so früh kommen wird. Da hat man an einem Buch, das sich mit der arabischen Kultur beschäftigt, nun wirklich nicht viel Spaß. Schließlich verbindet man mit der arabischen Welt irgendwie auch Sonne und Hitze. Nicht aber so ein kaltes Wetter, wie das, was einen jetzt draußen erwartet. Fatima und Scheherazade sind mir immer noch sehr sympathisch, und auch die Geschichte passt irgendwie zu Weihnachten, aber Stimmung kommt für dieses Buch im Moment nicht richtig auf. Dennoch lese ich jeden Abend ein bisschen weiter. Die philosophischen Gedanken, die Fatima kurz vor Ende ihres Lebens hat, stimmen auch mich nachdenklich.
Besonders passend war es da, dass ich auch einen der beiden heutigen Lesungen auf Lovelybooks.de mit der muslimischen Welt beschäftigte. So las Jasmin Tabatabai aus ihrem Buch Rosenjahre. In diesem Buch greift sie auf Kindheitserfahrungen zurück, die sie während ihrer Kindheit im Iran gemacht hat. Damals, vor der iranischen Revolution war es noch eine ganz andere Zeit. Inzwischen hat sich zu damals einiges geändert. Sowohl Jasmin Tabatabai als auch Alia Yunis greifen die speziellen Traditionen einer muslimischen Familie auf und doch sind es zwei Familiengeschichten, die die politische Situation der heutigen Zeit nicht kritisieren oder beschönigen, sondern sie einfach nur erzählen. Sie erlauben dem Leser, sich selbst ein Urteil zu bilden.
Ich bin gespannt, wie es in meinem Buch weitergeht. Außerdem bin ich sehr gespannt, auf meine Meinung, die ich mir mithilfe der Lesung von Jasmin Tabatabai und auch des Buches "Feigen in Detroit" bilden kann.