Das ist die Berliner Luft!

Die Identität (lat. īdem = derselbe oder dasselbe) beschreibt die Gesamtheit unterschiedlicher Eigentümlichkeiten einer Person, eines Gegenstandes resp. eines Objekts, das es oder ihn von allen anderen, hier regional, unterscheidet (a ≙ a). Der anglistische Sprachgebrauch beschreibt das mit local or regional identity (engl. = örtliche oder regionale Unvergleichbarkeit). Wenn sich nun einer wie Elmar Schweer auf eine photokulinarische Deutschlandtour mit dem Fahrrad aufmacht und dabei 30+ Gastgeber in 30+ Orten und Regionen sowie 30+ regionaltypische Gerichte kennen lernt, bzw. lernen wird, dann ist das mal ein wirklich höchst imposantes Projekt mit mehr als nur regionalen Impressionen. Es ist auch eine bewundernswerte körperliche Herausforderung!

Warum können Schweine nicht Fahrrad fahren?

Weil sie keinen Daumen haben zum Klingeln!

In einer Kochgruppe auf Facebook, Käptn's Dinner, startete the crazy Radwanderer seinen Aufruf nach Bettstadt und Verköstigung (dinner/bed/breakfast). Na, die Chance ließ ich mir doch nicht nehmen. Ein Schlafplatz lässt sich ziemlich einfach erstellen und kochen kann ich auch ... und ein Herz für außergewöhnliche Subjekte Personen, Gegenstände resp. Objekte habe ich sowieso.

Das ist die Berliner Luft!

Unter allen möglichen für Berlin typischen Speisen, mal ganz abgesehen von der Currywurst, empfand ich die Berliner Erbsensuppe mit Bockwurst als am besten geeignet. Besuche ich Weihnachts- oder sonst welche Märkte, diese wärmende, nicht nur wegen der Temperatur, regionaltypische Suppe aus der Gulaschkanone zieht mich immer magisch an. In der Regel ist sie dann dick, klumpig bis breiig und recht hässlich bis unappetitlich anzusehen - eigentlich sieht sie aus wie schon mal gegessen. Das Auge nimmt hier beim Essen eine Auszeit aber der Geschmack ... Doch nur `ne Suppe wollte ich dem Radreisenden auch nicht anbieten. Eine Vorspeise musste her! Ich erinnerte mich an meinen Uraltfreund A., der an den unbefriedeten Ufern der Spree als Kind noch Flusskrebse händisch gefangen hat. Mit ihm bin ich später zum Fischer Latendorf nach Spandau bei Berlin gepilgert um Havelkrebse zu besorgen um sie, ähnlich den Miesmuschel, in einem Gemüse/Wein Sud zu kochen und mit Majonäse zu verputzen - Erinnerungen eingemauerter Westberliner. Havelkrebse auf einem, für mich typischen Salatmix sollten meine Vorspeise werden. Na, und die Nachspeise bastelte ich aus der Berliner Luft Speise, indem ich sie auf einen Schokoladenbiskuit setze und mit Himbeeren - weil Himbeersirup den Schuss bei der Berliner Weiße liefert, serviert. Durch das Aufschlagen von Eiweiß und Sahne ist schon ordentlich Berliner Luft enthalten.

so mit ihrem holden Duft, Duft, Duft,

aus Frau Luna (Orerette) von Paul Lincke 1899

Ganz schön lange habe ich auf Elmar gewartet, kam er doch aus Elsterheide im Lausitzer Seenland, 175 km radweit von mir. Als es um 21:45 schließlich klingelte war ich sehr gespannt. Ein glücklicher und zufriedener Radwanderer stand vor mir, nicht etwa abgekämpft und fertig, wohl aber mit großem Durst und dem Wunsch nach einer Dusche - man, man, man, muss dieser Mensch Endorphine ausschütten! Selbstverständlich gab es alkoholfreie, isotonische Berliner Weiße mit Schuss.

Das ist die Berliner Luft!

Wir aßen und erzählten - erzählten und aßen und tranken dazu noch Berliner Kindl Bier und Berliner Luft Schnaps.

Das ist die Berliner Luft!

Das ist die Berliner Luft!

Gegen 02:30 trat Ruhe in Doc`s Hütte ein. 14 Km lagen am Folgetag nur vor ihm. Eine weitere Übernachtung bei Shermin und ihrem Blog Magischer Kessel stand auf dem Plan. Ca. 2300 Kilometer hatte er schon hinter sich, ca. 1000 werden noch folgen.

Ich wünsche ihm, dass von nun an die Bäume und Bänke zum Rad anlehnen und ausruhen auch dort stehen, wo die Motive sind, so wie es sich für einen Fotografen ziemt - darüber hatte er sich innerhalb unserer abendlichen Unterhaltung beklagt. Genug Luft in den Lungen und den Reifen, anständig fahrbare Wege ohne Felsplatten, Wurzeln und Sandkuhlen, so ein Tourenrad mit Gepäck am Vorder- und Hinterrad lenkt sich nun mal etwas anders und wenn schon Wind, dann Rückenwind und nur nächtlichen Regen. Diese meine Wünsche begleiten ihn auf seiner weiteren Tour - go, Elmartor, go ...

Hier kommen meine Rezepte zu Salat mit Havelkrebsen, Berliner Erbsensuppe und Berliner Luft Torte - viel Spaß beim Nachkochen.

Das ist die Berliner Luft!

200 gHavelkrebsschwänze, gegart

200 gBlattsalatmix

1 hvErdbeeren

2 ElSonnenblumenöl

1 ElSenf, mild

2 ElJoghurt, 10%iger

1 ElExoticfruchtsaft

Pfeffer, weiß, aus der Mühle

Die Blattsalate waschen und trocken tupfen. Alle weiteren Zutaten schneiden.

Aus allen Zutaten eine cremige Emulsion im Mixer herstellen, etwas ziehen lassen.

Alle Komponenten hübsch auftellern und mit der Vinaigrette beträufeln. Mit Havelkrebsschwänzen toppen.

Das ist die Berliner Luft!

400 gSchälerbsen, gelb, getrocknet

1 BdSuppengrün

4 StckBockwurst

200 gBauchspeck, durchwachsen, geräuchert

200 gSchinkenspeck, geräuchert

2 StckZwiebeln, fein gewürfelt

4 StLiebstöckel

Liebstöckel- und Majoranblättchen, frisch, für die Deko

Die Erbsen über Nacht in 1 l kaltem Wasser einweichen. Am nächsten Tag mit dem Einweichwasser, 1 l frischem Wasser in einen Topf geben und in ca. 1,5 Stunden weich kochen. Bauchspeck und Schinkenspeck dazugeben.Nach 1 Std. 8 El Erbsen herausnehmen und bei Seite stellen.

Das küchenfertige Suppengrün 15 Min. mitgaren. Anschließend herausnehmen und in ansprechende Stücke schneiden, bei Seite stellen. Die Restabschnitte zusammen mit den Kräutern zurück in den Topf geben.

Zwiebelwürfel in Butter bräunen.

Wenn die Erbsen gar sind Bauchspeck und Schinkenspeck herausnehmen und Erbsen mit Gemüse mit dem Pürierstab pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Schwarten abtrennen und in kleine Würfel schneiden und in der Pfanne aufpoppen.

Bauch, Würste und Speck in mundgerechte Stücke schneiden. Die Fleischeinlagen in der fertigen Suppe erwärmen.

Erbsen und Gemüsewürfel in einen tiefen Teller geben. Suppe darauf schöpfen. Wurst, Schinken und Speck hinzufügen. Mit Zwiebeln und Knusperschwarten toppen. Mit frischen Liebstöckel- und Majoranblättchen dekorieren.

Das ist die Berliner Luft!

75 mlSekt oder Weißwein

50 mlZitronensaft

4 BlGelatine

Sekt, Zitronensaft, Zucker und Eigelb unter Rühren erwärmen und zur Rose aufschlagen. Durch ein Sieb in eine Schüssel abgießen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, gut ausdrücken und in die Masse rühren.

Das Eiweiß mit der halben Zuckermenge zu einem cremigen, festen Schnee schlagen. Die Sahne mit dem restlichen Zucker steif schlagen. Das Eiweiß unter die etwas abgekühlte Zitronenmasse heben und noch ein wenig auskühlen lassen, dann die Sahne unterziehen.

1 PckVanillezucker

50 gSpeisestärke

1 ElKakaopulver

Die Eier trennen, Eigelbe und Wasser schaumig schlagen. 50 g Zucker und Vanillinzucker zugeben und alles so lange schlagen, bis die Masse dickcremig ist. Die Eiweiße steif schlagen, den restlichen Zucker einrieseln lassen. Den Eischnee auf die Eigelbmasse geben. Mehl, Speisestärke, Salz und Kakaopulver mischen und über den Eischnee sieben. Alles vorsichtig mit einem Schneebesen unterziehen.
Eine Springform leicht fetten und mit Backpapier auslegen. Die Biskuitmasse einfüllen und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei 160°C Umluft ca. 20 Min. backen. Herausnehmen, etwas abkühlen lassen und auf ein Kuchengitter stürzen. Das Backpapier vorsichtig abziehen und den Boden auskühlen lassen.

300 gHimbeeren

Den Boden in einen Tortenring legen und mit der Hälfte der Himbeeren belegen. Die Creme gleichmäßig darauf verteilen. 4 Stdkühlen. Den Ring entfernen. Die Torte mit Himbeeren und Zitronenmelisseblättchen dekorieren.


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