Das ist Deine Aufgabe!

Von Wernerbremen

Quelle: www.sagen.at

Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autor erzählen:
„Deine Aufgabe“

Eine große Trockenheit war über das Land gekommen. Zuerst war das Gras braun und grau geworden. Dann starben Büsche und kleinere Bäume. Kein Regen fiel, der Morgen erwachte ohne die Erfrischung des Taus. Viele Tiere waren verdurstet, denn nur wenige hatten noch die Kraft gehabt, aus dieser Wüste zu fliehen.
Die Trockenheit dauerte an. Selbst die stärksten, ältesten Bäume, deren Wurzeln tief in die Erde reichten, verloren ihre Blätter.

Alle Brunnen und Flüsse, die Quellen und Bäche waren vertrocknet.
Eine einzige Blume war am Leben geblieben,
denn eine ganz kleine Quelle gab noch ein paar Tropfen Wasser.
Doch die Quelle verzweifelte: "Alles vertrocknet, verdurstet und stirbt, und ich kann nichts daran ändern. Wozu soll es noch sinnvoll sein, dass ich ein paar Tropfen aus der Erde hole und auf den Boden fallen lasse?"
Ein alter kräftiger Baum stand in der Nähe. Er hörte die Klage und sagte, bevor er starb, zur Quelle:
"Niemand erwartet von Dir, dass Du die ganze Wüste zum Grünen bringst.
Deine Aufgabe ist es, einer einzigen Blume Leben zu geben. Mehr nicht."

Ihr Lieben,

immer wieder treffe ich gute, liebe, engagierte Menschen, die mir davon erzählen, dass sie (ernsthaft) die ganze Welt retten wollen, sie würden schon an einem entsprechenden Plan arbeiten, sie hätten schon ganz tolle Ideen, wie man die Welt verändern könnte.
Diese Menschen frage ich dann immer:
„Wie vielen Menschen hast Du schon geholfen?"

Die Menschen stottern dann herum und sagen:
„Ich arbeite ja noch an meinem Plan und meiner Idee!“ und ich antworte dann:
„Solange, bis Dein Plan fertig ist, können z.B. meine Patenkinder nicht warten!

Ich betrachte mich auch so eine kleine Quelle.
Ich kann nicht die Welt verändern, nicht einmal Deutschland, ja nicht einmal die Straße, in der ich wohne.
Das ist auch nicht mein Traum. Mein Traum ist es, Liebe und Freude in das Leben anderer Menschen zu bringen und täglich meinen kleinen winzigen Beitrag dazu zu leisten, dass diese Welt etwas heller, etwas menschlicher wird.
Und wenn wir uns alle zusammentäten, könnte daraus ein großer Strom werden!
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen fröhlichen Nachmittag und grüße Euch alle ganz herzlich
Euer zuversichtlicher Werner

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt