Das ist das Ende

Erstellt am 9. Oktober 2013 von Pressplay Magazin @pressplayAT

Kino

Veröffentlicht am 9. Oktober 2013 | von Hanna Stein

Was machen eigentlich berühmte Leute während der Apokalypse? Die Antwort darauf gibt die Star besetzte Komödie Das ist das Ende.

Jay Baruchel besucht seinen Freund Seth Rogen in Los Angeles – eine Stadt, der er eigentlich nichts abgewinnen kann. Dennoch überredet Seth ihn, auf eine Party bei James Franco zuhause mitzukommen. Während dort am Anfang alles gut läuft, setzt sich Jay dennoch nach kurzer Zeit ab, um Zigaretten zu kaufen. Jay und Seth stehen in einer Tankstelle, als plötzlich die Erde bebt und mehrere Leute durch blaue Lichtstrahlen weg gebeamt werden. Im Hause Francos ist jedoch niemand darauf aufmerksam geworden. Erst als die Erdbeben schlimmer werden, geraten alle in Panik und werden teilweise von der sich öffnenden Erde verschlungen. Der harte Kern der Gruppe verschanzt sich daraufhin wieder in Francos Haus und hofft, so die erste Welle überstehen zu können und bald auf Grund ihrer Berühmtheit gerettet zu werden. Doch nach einiger Zeit wird ihnen klar, dass keine Hilfe kommt – hat doch die tatsächliche biblische Apokalypse begonnen. Nur langsam schaffen sie es mit der neuen Situation umzugehen.

Die Schauspieler verkörpern hier angeblich sich selbst – doch es wird schnell klar, dass es um eine Darstellung der Selbstverkörperung von der Erwartungshaltung der Zuschauer geht. Zu weiten Teilen ist Das ist das Ende ein Kifferfilm ohne größere Störungen, der an einem mehr oder weniger epischen Trip erinnert. Die große Fülle an Gaststars aus allen Bereichen der Entertainment Industrie machen den Film besonders in der ersten Hälfte zu einem interessanten Bildersuchrätsel.

Doch schon bald stellt sich die Frage: wozu das alles? Wer Filme wie Pineapple Express und Superbad kennt, wird wissen das die Antwort “Einfach nur so zum Spaß halt” lautet. Philosophische Diskussionen wechseln sich ab mit dämlichen One-Linern und moralischen Dilemmas. So ganz kohärent wird der Film damit aber nicht – besonders das letzte Drittel mutet etwas mehr als absurd an, wenn sich herausstellt, dass die biblische Apokalypse durchaus ernst gemeint ist.

Während hier also eigentlich die Spitze der Comedians aus Amerika zum Zug kommt, ergibt sich daraus leider ein Einheitsbrei, der nur selten witzige Höhepunkte hat. Für große Fans der Rogen/Franco-Kombo mag Das ist das Ende ein Hit sein, für das allgemeine Publikum aber eher platt und voller Klamauk, der einfach nicht funktioniert. Die Regisseure Evan Goldberg und Seth Rogen haben es zwar geschafft, die wilden Improvisationsszenen zusammenzusetzen, doch leider bleibt die Auflösung unbefriedigend und merkwürdig missionarisch. Ob diese Art von Bedeutungshintergrund für einen Film der sich größtenteils mit Gras beschäftigt, wirklich so gedacht war, bleibt fragwürdig.

Das ist das Ende ist nur zu empfehlen wenn das Wetter richtig schlecht ist oder man sich entsprechend des Mottos auf den Streifen vorbereitet hat. Abseits davon handelt es sich um eine recht vorhersehbare und erstaunlich humorlose Komödie, die ihren eigentlich interessanten Ansatz nicht mal annähernd ausschöpft. 

Regie & Drehbuch: Evan Goldberg, Seth Rogen
Darsteller: Jay Baruchel, Seth Rogen, Jonah Hill, Danny McBride, Craig Robinson, James Franco
Laufzeit: 107 Minuten, Kinostart: 11.10.2013, www.das-ist-das-ende.de

Tags:2 von 5Evan GoldbergJames FrancoJonah HillKomödieSci-FiSeth RogenSony Pictures

Über den Autor

Hanna Stein Aufgabenbereich selbst definiert als: Special Operations – Notizen schreiben im Dunkeln leicht gemacht. Findet “Wenn dies ein Spiel ist, sind wir verloren. Wenn nicht- erst recht” (Juli Zeh) Gedanken anregend.