Das Irma-Tagebuch: Miami ist eine Geisterstadt

AmerikaReport bringt das “Irma-Tagebuch” von US-Korrespondenten Herbert Bauernebel, der vom Countdown zum Jahrhundert-Hurrikan ab sofort live aus Miami berichtet.   

Der Pilot des Delta-Fluges sagt ganz gelassen, dass wir uns im Landeanflug auf Miami befinden. Alles wirkt normal, reine Routine. Natürlich: Zwei Drittel der Passagierkabine sind leer.

Es ist eigentlich ein schwüler, schöner Spätsommerabend in der Florida-Metropole. Der Vollmond geht gerade auf, einige Gewitterwolken türmen sich hinter der glitzernden Skyline von Downtown Miami. Doch am Airport sind die Zeichen einer panischen Fluchtbewegung unübersehbar. Menschentrauben stehen vor Schaltern, einige gestikulieren heftig, um Tickets zu bekommen. Dahinter schlafen Kinder and Bänken. Die Flüge aus Miami sind seit Tagen ausgebucht, Tickets kosten bis zu 1500 Dollar.

Landing in #Miami, plane is 2/3 empty of course #Irma pic.twitter.com/Q3fSENYlHZ

— Herbert Bauernebel (@bauernebel) September 7, 2017

Das gleiche Bild bietet sich bei der Autovermietung: Viele wollen mit Autos oder SUVs abhauen aus der Stadt, die nach wie vor genau im Fadenkreuz des Horror-Sturmes liegt. Das ist nonstop in an der Wand hängenden TV-Geräten zu beobachten ist (die ständige Betrachten des rotierenden Sturmes löst nach einer Weile fast Schwindelgefühle aus…). Ich warte mehr als eine Stunde im Chaos auf meine Autoschlüssel.

Dann jedoch geht es zügig nach Downtown, die Freeways der Florida-Großstadt sind fast leer. Miami gleicht einer Geisterstadt.

Auf einem riesigen Parkplatz parken bereits hunderte Taxis: Eine Stadt wird hier langsam heruntergefahren, stillgelegt.

Vor dem Hotel in Downtown ist kaum wer zu sehen, es ist fast ein wenig gespenstisch. Ich checke ein in das “Fortune House Hotel”. Bei der Rezeption erzählt mir ein Mitarbeiter ganz gelassen, dass sie das Auto höher parken werden, wenn der Sturm kommt – und ich mich natürlich auf eigene Gefahr hier aufhalten werde. Denn das Management verzichtet auf eine Evakuierung: Man habe Generatoren und werde zumindest am Gang eine Notbeleuchtung aufrecht erhalten, wird mir versichert.

Das hört sich noch ganz passabel an: Der Sturmnacht ist noch zwei Tage entfernt… Stunden vor dem Eintreffen des entfesselten Wirbelsturmes werde ich mich sicher mulmiger fühlen. Fast vergessen: Mein Zimmer ist im 23. Stock…


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