Das Internet und unsere Kinder

Von Normann Sötje @pyramideneule

Inhaltsverzeichnis

  • Wenn ich aus dem Fenster schaue sehe ich ….
  • Das Problem
  • Das muss getan werden
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Wenn ich aus dem Fenster schaue sehe ich ….

,dass Mami und Papi ihre Fähigkeiten im Netz unterschätzen.

Das Internet. Seit Jahren mehr und mehr unverzichtbar in unser Gesellschaft. Die Erwachsenen surfen wild drauf los. Sie teilen Neuigkeiten, schauen Videos, kommunizieren in sozialen Netzwerken und holen sich Informationen. Das wichtigste nicht vergessen, einkaufen über das Netz. Es ist für uns Erwachsene ein tägliches Vergnügen in das 17. Bundesland namens Internet abzutauchen. Aber für die Kinder?

Das Problem

Bei Kindern setzen Mami und Papi andere Maßstäbe. „Nein, mein Sohn Hubertus-Frederik darf noch nicht alleine ins Internet mit seinen 4 Jahren. Das ist viel zu gefährlich. Was sich da alles rumtreibt. Das ist nichts für ein Kind. Die Viren, Trojaner, Pornofilme und Gewalt, damit kann er noch gar nicht umgehen. Er ist viel zu jung.“

Was für eine schöne Aussage von Mami oder Papi. Ihr könnt also damit umgehen? Ihr seid so erfahren im Netz, dass ihr euch davor schützen könnt? Naja einiges wird von Papi wohl gezielt angesurft und wenn „YouPorn“ in der Leseleiste ist und bei der Autovervollständigung schon nach dem „Y“ angezeigt wird ist das halt normal. Aber für Hubertus-Frederik zu gefährlich.

Ja ne ist klar. Ein Kind kommt alleine darauf „YouPorn“ anzuwählen. Aber was bleibt ihm übrig, wenn beim „Y“ besagte Seite angezeigt wird. Wer ist da wohl Schuld? Hubertus-Frederik natürlich, denn Peggy-Samanta hat ihm im Kindergarten heimlich die Adresse in die Tasche gesteckt. Mit den Worten: „Schau mal bei www.youxxxx.com. Da sind ganz viele Mamis mit viel mehr Milch in der Bar als bei unseren“ Aber das ist ja bekannt, dass in deutschen Kindergärten „Sodom und Gomorra“ herrscht. Gerade hier werden die Kinder bereits zu richtigen Internetadressen-Dealern. Aber woher kommt das frühe Interesse am Internet. Das ist doch ganz klar.

Von Mami und Papi. Denn was sehen die Kinder als zweites wenn sie aus dem Bauch kommen? Erst den Arzt und dann ein Smartphone mit Händen und Haaren und dann die Mama. Was sehen Kinder, wenn sie Kinderwaagen liegen? Natürlich Mami, die sich eine Tafel Schokolade ans Ohr hält. Kinder bekommen von Geburt an gezeigt, dass es da irgendwelche Geräte gibt, in die Mami und Papi starren und ihre Finger draufhauen. Also bei der ersten Gelegenheit will Peggy-Samanta dann auch mal schauen, was das für ein Spielzeug ist. Deshalb einfach mal drauftatschen und sehen was passiert. Zuerst nicht viel, aber mit den Jahren wird Peggy-Samanta immer besser und geschickter. Die Grundkenntnisse sind gelegt. Und damit Peggy-Samanta im fortgeschrittenen Alter immer mal wieder mal ruhiggestellt wird, kommen die besten und neusten Kinderapps auf das Tablet. Beim Arzt im Wartezimmer, bei Tante Uschi oder bei Mamas Freundin Schakeline. Immer wieder wird Peggy-Samanta mit dem Tablet alleine gelassen und verfeinert ihre Fähigkeiten bis zur Perfektion. Aber denkt immer daran liebe Mami und Papis. Die Grundlage habt ihr geschaffen, indem ihr die Neugier eurer Kinder nutzt um sie zu beschäftigen. Und wer einmal das Grundlage beherrscht, der will auch weiter. Aber da habt ihr was dagegen Mami und Papi. Warum denn nur?

Am liebsten hättet ihr doch, wenn Peggy oder Hubertus so spät wie möglich erst das Netz erforschen. Vielleicht erst mit 14? Klar denn unter 13 darf man Facebook gar kein Mitglied werden. Also Mami und Papi habt ihr noch genügend Zeit eure Profile zu bereinigen. Dumm nur, wenn Peggy bei ihrer Freundin schon eher ins Internet gehen kann als bei euch zu Hause. Denn dann kommt euer Vergehen ans Licht. Was mag das bloß sein? Wisst ihr es schon? Nein, keine Ahnung was ich meine?

Na die schönen Bilder von Peggy die ihr bei Facebook veröffentlicht habt. Jetzt nicht so überrascht tun und sich hinter der Aussage verstecken „Wieso ich habe die Bilder doch nur unter Freunden geteilt. Die sind gar nicht öffentlich“ Pech für euch, denn bei einigen Fotos habt ihr dies vergessen einzustellen und Außerdem ist die Mutter der Freundin mit euch befreundet und die hat das automatische Anmelden aktiviert. Somit kann Peggy lesen, dass sie am 15.8.10 ihr erstes AA alleine auf dem Töpfchen gemacht habt und dabei dieses erleichterte Gesicht gemacht hat. Zusätzlich weiß nun jeder, dass Peggy ihren Schnuller zuhause immer noch trägt mit ihren 10 Jahren. Peinlich oder? Naja nicht für euch, aber für Peggy. Aber macht euch keine Gedanken darüber, denn ihr als Eltern dürft ja bestimmen was für eure Tochter am besten ist. Wenn ihr der Meinung seid, dass diese schönen kindlichen Ereignisse in die Welt hinaus geschrieben werden müssen. Eure Peggy wird das schon verstehen und ihre Freunde auch, die sie dann mobben. Die verstehen das auch und wollten Peggy nur ermutigen.

Übrigens ist es ja noch nicht vorbei, denn ihr seid ja später mit eurem Kind auf Facebook befreundet. Das war die Bedingung, damit Peggy mit ihren 10 Jahren doch ein eigenes Facebook Konto haben darf. So könnt ihr lesen was sie so postet und ihr sagen, dass sie die Bilder besser nicht posten sollte, denn es gibt so viele Böse Menschen im Netz. „Das Bild mit dem Hund kannst du nicht posten. Das wäre zu obszön für Facebook“ Natürlich ist sowas schlimm im Netz, aber Bilder von einer vom Rad gefallenen Peggy mit Tränen in den Augen und der Schürfwunde am Arm in Mamis Account ist da viel besser. Mami weiß halt was gut ist, denn sie muss sich per Gesetz ja dafür stark machen, dass die Würde und die Privatsphäre von Peggy gewahrt ist.

Aber auch Hubertus-Frederik muss feststellen, dass er bis zum 12. Lebensjahr ständig geködert wurde und seine Neugier immer stärker wurde, denn das Internet wurde ihm verboten, obwohl seine Eltern dort doch jeden Tag sind. Früher wurden „Frag Fin“ als Kindergarten 2.0 genutzt und jetzt darf er nichts mehr? Naja es gibt ja Freunde, die haben schon Internet und zusammen dort schauen, was andere Jungs ihnen empfohlen haben ist bestimmt besser. Den Hubertus-Frederik schaut mit seinen Kumpels regelmäßig auf Youporn vorbei. Denn das ist ja cool. Zum einen ist es verboten und zum anderen erregend. Außerdem ist es cool solche Videos auf dem Handy zu haben. Haben ja alle mir 13. Mami und Papi sehen das je eh nicht, denn auf den Touchgräten macht ihm niemand was vor, denn er wurde dort von seinen Eltern intensiv geschult. Aber auch Peggy-Samanta macht mit 13 so manches auf ihrem Handy, denn zu Hause ist es ja verboten, deshalb schießen sie die Sextingfotos bei ihrer Freundin. Denn sie ist doch so verliebt in Hubertus-Frederik. Der wird die Bilder schon nicht missbrauchen, denn er mag mich ja auch. Schade nur, dass Frederik-Hubertus durch die Pornofilmchen abgestumpft und verdorben ist. So sind die kindlichen Bilder von Peggy-Samanta nur ein Witz und können doch gut genutzt werden und in der Whatsapp-Klassengruppe verschickt werden.

Das muss getan werden

Wäre es nicht spätestens jetzt an der Reihe aufzuwachen liebe Eltern? Seid ihr wirklich so gut im Netz unterwegs? Kennt ihr die wirklichen Gefahren im Netz?

Das seid ihr leibe Eltern. Statt sich nur auf Facebook zu tummeln, einzukaufen oder Videos zu schauen, solltet ihr euch Informieren wie ihr eure Kinder gezielt ans Internet heranführen könnt. Ihr seid nicht die Überflieger im Netz. Denkt von Anfang an nach was ihr postet im Netz. Lasst eure Baby und Kindefotos im heimischen Fotoalbum. Ihr könnt gar nicht abschätzen ob dies irgendwann einen Nachteil für eure Kinder ergibt. Informiert euch über aktuelle negative Trends und sprecht darüber it euren Kindern. Klärt eure Kinder rechtzeitig auf, was Pornofilme sind und dass dies alles nur ausgedacht ist und nichts mit der Wahrheit zu tun hat. Warnt sie vor der Weitergabe von Fotos am andere Menschen und macht dies Anfangs gemeinsam im Netz. Verbietet nichts, sondern zeigt und erklärt es euren Kindern warum dies nicht erwünscht ist. Erforscht das Netz gemeinsam und in einem stabilen Familienumfeld, dann kann euren Kindern im Bundesland Internet nicht viel passieren und ihr könnt beruhigt beim Treffen mit euren Freunden sagen: „Wir wissen was unsere Kinder im Internet machen und vertrauen ihnen“

Eure Pyramideneule

Dieser Artikel entstand im Rahmen des Blogging-Weekend 27.11 – 29.11.15. Eine Aktion von www.meinbloggerforum.de

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