Das Honigkuchenpferd im Freibad

Von Paleowohl

Was für ein wahnsinns Gefühl in das klare, blaue und kühle Nass zu steigen. Für viele ist der Besuch eines Freibades nichts besonderes. Für übergewichte Menschen sind solche Einrichtungen meist tabu; es sei denn man hat ein sehr großes und starkes Selbstbewusstsein. Da dieses Selbstbewusstsein bei mir jedoch etwas geringer ausfällt wurden Themen wie "Badeanzug, Pool und Schwimmen" einfach gestrichen. 13 Jahre lang ....bis Samstag!

Wie gewohnt muss ich wieder etwas weiter ausholen, damit man verstehen kann, warum mir der Besuch des Freibades so viel bedeutet hat....... Früher war Wasser mein Leben. Rettungsschwimmen und Stadtmeisterschaften gehörten genauso dazu wie das wöchentliche Training. Nach und nach wurde jedoch das Interesse weniger. Der Schulsport fiel auch ebenfalls zwangsläufig irgendwann weg; der neue Ausgleichs"sport": PC  &  schnelles Essen. Irgendwann stand ich an dem Punkt an dem ich mich ins Wasser zurück sehnte. Es gab nur das kleine Problemchen, dass ich mich jedoch niemals  mehr in einen Badeanzug - geschweige denn ins Schwimmbad - getraut hätte. Bis Samstag!

Bereits am Freitagabend reifte in mir ein Gedanke, dass man sich doch morgen in aller Frühe mal ins Freibad wagen könnte. Frühschwimmen, da werden ja hoffentlich nicht so viele Leute unterwegs sein. Die Badesachen wurde hergesucht und anprobiert. Gut, der Badeanzug war etwas weit - aber es würde schon für diesen einen Versuch reichen.  

Samstag-Früh:
Bereits um halb 7 war ich wach. Kurz ins Bad gesprungen und meinen Mann aus dem Bett geschmissen (der musste natürlich mit  ) Das Wetter war perfekt! REGEN! Kurz nochmal den Tascheninhalt gecheckt und ab ging es.  Am Freiband angekommen musste ich zu meiner Verwunderung feststellen das sich Frühschwimmer nicht vom schlechten Wetter abbringen lassen ihre morgendlichen Runden zu ziehen. Ich war kurz davor wieder ins Auto zu steigen und einen Rückzieher zu machen. Irgendetwas in meinem Kopf sagte jedoch zu mir: Du gehst da jetzt rein. Gesagt, getan! Eintritt bezahlt. Raus aus den Klamotten und  so schnell wie möglich rein ins kühle Nass.

Die erste Runde hab ich mich tatsächlich etwas seltsam und unsicher über Wasser gehalten.  Nach ein paar Zügen habe ich jedoch wieder zurück zu meiner  alten Schwimmtechnik gefunden.  Ein Wahnsinnsgefühl - ich hätte die Welt umarmen können! Ganze 2 Stunden haben ich dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht (das Honigkuchenpferd lässt grüßen) meine Bahnen gezogen. Zeitweise hatten mein Mann und ich  sogar das Freibad komplett für uns alleine. Selbstverständlich musste ich hier die Gelegenheit nutzen und einen kleinen Unterwasserpurzelbaum schlagen. Was soll ich sagen, bereits am Sonntag waren wir wieder am Start und ich fühlte mich dabei schon wesentlich sicherer.

mein Fazit!

Viele denken bei Paleo in erster Linie an die Wahl der richtigen Lebensmittel. Dabei spielt auch der sogenannte "Lifestyle" eine wichtige Rolle. Nehmt euch die Zeit (und den Mut) und macht die Dinge  worauf ihr richtig Lust habt! Habt ihr Bock zu schwimmen, traut euch jedoch nicht:  gebt nichts darauf was andere über euch denken könnten! Zieht es durch, kein Mensch ist perfekt und wer weiss - ein perfekter Körper bedeutet noch lange nicht das auch der Charakter stimmt  ! Im übrigen kriegt man beim Schwimmen tatsächlich den Kopf frei und ganz nebenbei verbrennt man noch einige Kalorien und betreibt Muskelaufbau!
Was ich am Ende noch sagen wollte:  der neue Badeanzug sowie eine geeignete Schwimmbrille sind bereits bestellt! In diesem Sinne...

raus in die Natur und fühlt euch dabei paleowohl!

Eure Karin