Das hier ist kein Tagebuch

von Erna Sassen (Übersetzung: Rolf Erdorf)

das-hier-ist-kein-tagebuch Gebundene Ausgabe: 183 Seiten

Verlag: Freies Geistesleben (2015)

ISBN: 978-3772528613

erhältlich u.a. bei Amazon


Kurzbeschreibung:
Er tut es widerwillig, aber doch. Tag für Tag zeichnet Boudewijn auf, was mit ihm los (bzw. nicht los) ist, was er fühlt (oder nicht fühlen kann), weil das passiert ist: Seine Mutter hat sich umgebracht. Schreibend, denkend und erinnernd löst er sich allmählich aus der Starre einer tiefen Depression. Und die Wut auf diese ‚dumme egoistische Kuh!‘ weicht echter Trauer. [Buchcover und Kurzbeschreibung: © Freies Geistesleben]

Rezension: Seit Jahren hielt ich wieder einmal ein Jugendbuch in den Händen, dessen Aufmachung hervorragend zum Titel passt; man denkt wirklich, man hält (k)ein Tagebuch in den Händen. Durch den Klappentext wußte ich, was mich erwartet: ein zum Schreiben gezwungener Jugendlicher, der offensichtlich unter Depressionen leidet. Viele nennen Depressionen auch „die schwarze Lady“ und so ist auch die Farbe des Einbandes perfekt gewählt. Doch wer jetzt denkt, es handelt sich „nur“ um schwere Kost, der wird enttäuscht; schon beim Öffnen des Buches konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, steht doch dort in großen Lettern: „Für Unbefugte verboten“. Da Verbote nun bekanntlich aber nicht abschrecken, blätterte ich weiter und war schon mittendrin im Geschehen. Bou, der Hauptprotagonist, klärt den Leser auf, das er eigentlich überhaupt keinen Bock hat, nun täglich dieses Buch zu füllen; er tut dies nur auf Geheiß seines Vaters, der damit einen psychologischen Nutzen erzielen will. Und diese Rechnung geht auf; täglich vertraut er der Kladde an, was er getan oder auch nicht getan hat, sortiert seine Gefühle, beginnt, sich selbst zu analysieren und langsam zu verändern.  Dabei geben die schlüssigen, über einen Zeitraum von 3 Monaten geführten Tagebuchaufzeichnungen einen sehr guten Einblick in die Gedankenwelt des Protagonisten und das, obwohl der Schreibstil sehr leicht ist. So fliegt man förmlich durch die wenigen Seiten und ist sehr schnell am Ende angekommen, das eigentlich kein Ende ist; das Tagebuch von Bou war einfach voll. Gut, das stimmt nicht so ganz, denn der letzte Satz des Hauptprotagonisten deutet auf einen Neuanfang. Ob psychisch und körperlich oder nur schreibtechnisch gesehen, wird hier natürlich nicht verraten.

Fazit: Ein Buch, in dem sich gerade die Altersgruppe, für die dieses Kein-Tagebuch geschrieben wurde, wiederfindet – auch, wenn sie nicht an Depressionen leidet. Diese würden dem Buch auch sicher 5/5 Sternen vergeben, älteren Lesern allerdings wird Tiefgang fehlen und so reicht es in nur für 4/5 Sternen.

Vielen Dank an Blogg dein Buch sowie dem Verlag Freies Geistesleben für dieses Rezensionsexemplar.

22.09.15 | 403 Wörter | 0 Kommentare | © durchgelesen

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