Wenn man entscheidet auf eine Weltreise zu gehen, bereitet man sich vor. Man holt sich Informationen, man redet mit Leuten und man liest. Ich habe das natürlich auch getan und ich habe viel gelernt, schon bevor ich den ersten Stempel im Pass hatte. Doch neben den normalen Themen, wie Reiseroute, Visa, Versicherungen und Impfungen, wird über ein Thema gar nicht gesprochen. Liebe und sich verlieben. Doch ich mache das heute mal und das mit einem sehr persönlichen und nicht einfach zu schreibenden Post.
Eigentlich ist doch ziemlich klar, dass man sich während des backpackens um die Welt verlieben muss. Viele junge Menschen von überall auf der Welt reisen meistens alleine um den Erdball. Wir haben oftmals gleich Gedanken, gleiche Interessen und sind alle auf der Suche nach irgendwas. Und wir sind jung und relativ frei. Da ist es doch mehr als logisch, dass es funkt und manchmal funkt es halt eben nicht nur für ein paar glückliche Nächte sondern es geht tiefer, richtig tief. Doch das Problem ist, dass die Routen nie zusammen zu passen scheinen und oft trennen sich die Wege so schnell wie sie zusammen gefunden haben wieder. Was macht man dann?
Doch ich weiß, dass dieser Schmerz nur kurze Zeit anhält und dass er dazu gehört. Ich glaube nicht, dass er einen wirklich stärker macht, doch er macht uns dankbarer, denn erst nach dem Regen wissen wir die Sonne zu schätzen. Was immer bleibt, ist das Gefühl dem Herz zumindest eine Chance gegeben zu haben. Du hast es versucht und der Versuch zählt mehr als alle Enttäuschungen, Zurückweisungen und verpuffte Träume. Ich habe viel gelernt auf meiner bisherigen Tour, doch was ich wirklich gelernt habe ist, dass es nie falsch ist auf sein Herz zu hören, auch wenn es schmerzhaft sein kann und es einen fast umhaut. Wir hören zu oft auf unseren Kopf, doch das ist nur der sichere Weg, der uns vor Schmerzen bewahren will. Die Entscheidung auf Reisen zu gehen und mein altes Leben hinter mir zu lassen hat nicht mein Kopf getroffen sondern mein Herz und zumindest bei diesem Thema lag es so richtig.
Ich bin so weit gekommen, weil ich auf mein Herz gehört habe. Also ist mein Herz wohl doch kein so schlechter Ratgeber, wie es so manchmal scheinen mag. Und ich will nicht aufhören zu träumen, egal wie oft ich traurig und einsam irgendwo auf der Welt sitze und darüber nachsinne ob ich das Richtige gemacht habe. Ich weiß, dass es richtig ist.
Ich weiß noch etwas anderes: Wenn ich in ein paar Monaten, Jahren auf diese Zeit zurück blicken werde, werde ich schmunzeln. Ich werde die Gesichter der Frauen sehen, die ich getroffen habe und ich werde an all die zauberhaften Momente, Tage, Nächte zurück blicken und lachen, denn egal wieviel Schmerzen ich ihnen oder sie mir zugefügt haben, die Momente des Glücks, wenn dein Herz vor Freude kaum noch in deiner Brust zu halten ist, sind stärker als all die Trauer, all die Tränen und alle Zweifel.
Also sage ich danke und werde weiter auf mein Herz hören und ihm folgen.