Als Petra Schier mir vor einigen Wochen dieses Buch zum Rezensieren vorschlug, musste ich nicht lange nachdenken. Der Inhalt interessierte mich. Es handelt sich um einen historischen Roman mit einer starken Protagonistin.
Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: Als sich Pauline gegen seine Nachstellungen zur Wehr setzt, steht sie plötzlich auf der Straße – mit nicht mehr, als in einen Koffer passt. Mittellos und ohne Beziehungen droht Pauline das Schlimmste. Dann kommt ihr das Glück zu Hilfe: Der Kölner Textilfabrikant Reuther nimmt sie in seine Dienste. Und er verliebt sich in sie. Doch Julius Reuther braucht eine Frau mit Geld, will er sein Unternehmen retten. Und Pauline muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Herzen und lebt ein Leben als Mätresse im Verborgenen? Oder geht sie ihren eigenen Weg? (Quelle: amazon.de)
Den Stil, den Petra Schier hier wählt, um die Geschichte zu erzählen ist angenehm. Sprachlich hat sie sich nur wenig an das 19. Jahrhundert angepasst, in dem diese Geschichte spielt. Normalerweise würde ich jetzt meckern, aber diese Geschichte ist irgendwie zeitlos. Zeitlos aber farbenprächtig. Die Charaktere, die die Autorin geschaffen hat, erscheinen warm und voller leben. Man kann die Figuren begleiten und mit Ihnen fühlen.
Die Geschichte zieht mich als Leserin an, da es der Autorin gelingt eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen. Einerseits geht man in die Historie hinein und fühlt mit den Protagonisten mit, andererseits distanziert man sich als Leser von der zeitlichen Ebene, denn das Buch könnte mit nur wenigen Änderungen zu jeder Zeit spielen. Die Zeit der Industrialisierung ist sicher gut gewählt, aber ich hätte mir das Buch auch in anderen Zeiten vorstellen können.
Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Es passt zum Herbst und ist sogar ein wenig romantisch.