Das Haus in der Löwengasse

Kurzerinhalt:
Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: Als sich Pauline gegen seine Nachstellungen zur Wehr setzt, steht sie plötzlich auf der Straße – mit nicht mehr, als in einen Koffer passt. Mittellos und ohne Beziehungen droht Pauline das Schlimmste. Dann kommt ihr das Glück zu Hilfe: Der Kölner Textilfabrikant Reuther nimmt sie in seine Dienste. Und er verliebt sich in sie. Doch Julius Reuther braucht eine Frau mit Geld, will er sein Unternehmen retten. Und Pauline muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Herzen und lebt ein Leben als Mätresse im Verborgenen? Oder geht sie ihren eigenen Weg?
( Quelle: http://www.amazon.de/Das-Haus-L%C3%B6wengasse-Petra-Schier/dp/349925901X/ref=cm_cr_pr_product_top  )
Meine Meinung:
Schon nach den ersten Seiten erfährt man, was Pauline für schreckliche Dinge durchmachen musste. Mit immer wiederkehrenden Rückblicken versteht man ihre Situation noch besser und erhält dadurch eine bildliche Vorstellung. Genauso anschaulich wurden die Schauplätze beschrieben und man fühlt sich sofort in die Zeit versetzt in der der Roman spielt.
 Der Schreibstil war leicht und gut verständlich. Beschreibungen der Orte und auch der Charaktere sind eingehend und haben bei mir das Kopfkino eingeschaltet, die Phantasie beflügelt.
Pauline war eine so sympathische Figur, die manchmal den Beschützerinstinkt bei mir geweckt hat. Und im nächsten Moment hat sie mich wieder überrascht mit ihrem Mut und Selbstbewusstsein.
Das Cover hat mich sehr angesprochen. Das war der perfekt Eingang zum Haus in der Löwengasse. Ein ganz tolles Bild.
Auch die Einblicke in das Leben einer Magd und Gouvernannte empfand ich als sehr interessant. Wobei auch nichts beschönigt wurde. Allgemein kamen die gesellschaftlichen Gepflogenheiten nicht zu kurz.
Petra Schier hat es geschafft mich von der ersten Seite an zu fesseln. Etwas fürs Herz, ohne Kitsch, dafür aber mit vielen Einblicken in die Gesellschaft Anfang des 19.Jahrhunderts.
Petra Schier, die sonst vor allem für ihre Romane aus dem Mittelalter bekannt ist, hat sich hier ins 19. Jahrhundert gewagt – und dieses Experiment ist wunderbar gelungen. Mit ihrer schönen, sehr bildhaften Sprache hat sie einen Liebesroman geschrieben, der in keinem Moment kitschig ist sondern sogar sehr spannend. Gleichzeitig und gut recherchiert zeigt sie auf, wie die Gesellschaft zu jener Zeit funktioniert hat und welchen Mutes es bedurfte, gesellschaftlichen Konventionen zu widerstehen.
Das Haus in der Löwengasse

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