Seit einiger Zeit befasse ich mich mit der Frage wozu das alles eigentlich gut ist. Sind wir möglicherweise alle nur Gefangene im System dieser Gesellschaft? Unzufriedenheit macht sich breit. Offenbar reicht es nicht aus immer mehr zu wollen. Denn genau das ist was wir tun: wir wollen immer mehr. Mehr Geld. Aber mehr Geld wofür? Für die nächste Louis Vouiton Tasche? Für die nächsten Schuhe? Wir ein noch schnelleres Auto? Für ein noch grösseres Haus?
Aber warum tun wir uns das eigentlich an? Als Angestellte sitzen wir meistens in irgendeinem Büro mehr oder weniger die Zeit ab und warten auf das nächste Wochenende. Als Selbständigerwerbende lebt man permanent mit dem Druck der Existenzangst im Nacken. Um 7.30 Uhr müssen wir auf der Arbeitsstelle sein, um 9.30 Uhr gibt es Kaffeepause, danach Mittagessen, am Nachmittag nochmals eine Pause um dann um 17.00 Uhr erleichtert den PC herunterzufahren und sich auf den nach Hause Weg zu machen.
Endlich ein bisschen Zeit für unsere Hobbies, unsere Familie oder was auch immer. Ich stelle einfach immer wieder fest das es vielen von uns sehr gut geht, die meisten jedoch doch nicht zufrieden sind mit dem was sie haben. Wir vergleichen uns oftmals mit denjenigen die mehr haben als wir. Die Aussage “das Gras des Nachbarn ist immer grüner” gewinnt täglich an Bedeutung.
Was wäre wenn wir anstelle von mehr Arbeit für mehr Geld für mehr Luxus wir einfach sagen würden: ich spare. Ich gebe weniger Geld aus, das heisst im Umkehrschluss das ich eigentlich auch weniger arbeiten könnte und mehr Zeit für andere Dinge hätte.
Wieviel von uns können eigentlich sagen dass sie ihren Job aus Leidenschaft machen? Ich glaube das sind immer weniger. Wir leben in einem Hamsterrad und versuchen jeden Tag aufs Neue den Erwartungen die man an uns stellt gerecht zu werden. Aber ist das der Sinn des Lebens?
Ich bin eigentlich eine Optimistin. Dennoch stelle ich mir immer öfter die Frage ob es das gewesen ist. Arbeiten bis zum Pensionsalter um dann in Rente zu gehen, möglicherweise reicht die Rente dann nicht einmal aus weil wir es verpennt haben vorzusorgen. Mit einer Lebenserwartung die stetig steigt. Wie soll das gehen? Muss ich im Alter gar auswandern?
Was ist wenn ich morgen sterbe? Habe ich rückblickend die Dinge getan die mir wichtig sind? Oder habe ich sie einfach immer wieder aufgeschoben? Morgen ist auch ein Tag? Ich weiss es nicht. Aber mein Gefühl sagt mir immer öfter das ich vielleicht Einiges überdenken sollte.