Das große chippen hat längst begonnen Teil 2: Das Coca-Cola-Dorf der RFID-Verdammten

Hagbud Seleyn
10. Dezember 2010
Und sie chippen doch! … Diese Aussage müsste man mittlerweile eigentlich jedem entgegen halten der es immer noch nicht wahr haben will.
Inzwischen lässt es sich nämlich kaum noch leugnen, wir steuern auf einen RFID-Chip gestützten Überwachungsstaat zu und daraus wird kaum noch ein Geheimnis gemacht.
Die neueste Kampagne um die Chips an den Mann oder die Frau zu bringen, stammt vom Trinkwasser raubenden Konzern Coca-Cola und der israelischen Agentur Publicis E-dologic.
Jeden Sommer öffnet das “Coca-Cola Village” in Israel seine Pforten für 600-800 partyfreudige Teenager, welche dort drei Tage mit Baden, Sport und Konzerten verbringen. [1]
Es war im Jahr 2008, als Coca Cola seine bis dahin größte Kampagne im israelischen Markt launchte. „The Coke Side of Life“ lautete das Thema und etwas Einzigartiges musste her, das den Coca-Cola-Lebensstil auf der eigenen Haut spürbar macht. Das Ergebnis war „Coca Cola Village“, ein Sommerfreizeitresort speziell für Teenager. Coca Cola hatte dafür im Norden Israels eigens einen ehemaligen Ferienclub gemietet und in ein Jugendferiendorf umgewandelt – ein Jugendferiendorf, das den Teenagern den „Coca-Cola-Spirit“ näherbringen sollte. Ein sonniger Strand, ein großer Pool, jede Menge Wassersport- und Spielangebote, Partys, Live-Shows und Verpflegung inklusive.
Natürlich wurde mit dem Coca Cola Village im Zuge der Kampagne kräftig geworben. So wurden die Aktivitäten der Teenie-Urlauber von einem Netzwerk an Webcams auf der Kampagnenwebsite ebenso übertragen wie von Fernsehsendern – in gekaufter Fernsehwerbezeit, versteht sich. 10.000 Teenager ließen sich 2008 den Ferienspaß nicht entgehen, 500.000 sahen auf der Website vorbei. Sprich: Das Coca Cola Village ist in Israel für den Getränkehersteller ein ganz großes Ding.
Doch im dritten Jahr seiner Existenz sorgt das Coca Cola Village nun mit einer Innovation auch in Kreisen für Aufsehen, die weit über die eigentliche Zielgruppe hinausgehen. Zu verdanken ist das der israelischen Agentur Publicis E-dologic, die in diesem Jahr mit einem außergewöhnlichen Konzept aufwartete: Facebook auf den Strand bringen.
Als die Besucher im Ferienclub eintrafen, bekamen sie ein Armband mit einem integrierten RFID-Transponder. [2]
Das tragen der Armbänder, die nach der Form eines Cola-Deckels gestaltet waren, war jedem Besucher freigestellt, dennoch wurde das Angebot bei all diesen Coca-Cola gesponserten Events angenommen. Zehn solcher Coca-Cola Villages wurden dieses Jahr abgehalten. [3]
40 hölzerne Boxen, bekannt als "Like Machines“, waren seitlich installiert, etwa 18 Zoll groß und bedruckt mit einem nach oben zeigenden Daumen. Die „Like Machine“, entworfen und gebaut vom israelische RFID-Anbieter Ofer Leshem Ltd., enthält ein RFID-Lesegerät um die ID-Nummer eines Benutzers zu erkennen, wenn das Individuum 35 cm an die Box heran kommt. [4]
Mit Hilfe des Armbands und dem Lesegerät in der „Like Machine“ war es den Teenagern auf diese Art ganz einfach möglich, ihr Gefallen an den diversen Annehmlichkeiten des Coca Cola Village auf Facebook kundzutun – sie mussten einfach nur das Armband zum Lesegerät halten und ihre Facebook-Freunde wussten sofort Bescheid. Doch nicht nur den „Likes“, sondern auch den Fotografen des Coca Cola Village war das Armband dienlich: Eine kleine Berührung reichte, schon wurde das Foto auf Facebook hochgeladen – inklusive Tags. Das führte dazu, dass die 650 anwesenden Teenager alleine an einem einzigen Tag über 35.000 Facebook-Posts generierten. [5]
„Das ist nicht für jeden Kunden eine gute Lösung“, sagt der Mitbegründer und geschäftsführende Teilhaber an E-dologic, Enon Landenberg, seit dem großen Ansturm auf Facebook, der beispielsweise nicht bei jeder Plattform möglich wäre, trotzdem soll das Konzept beträchtliches Interesse im Mittleren-Osten, Europa, sowie den USA geweckt haben. Er fügt hinzu dass das Coca-Cola Village und sein RFID-fähiges Facebook-System bei den israelischen Teenagern ein Hit gewesen ist. „Wir haben 100 Prozent erreicht – jeder Teenager weiß davon.“ [6]
...und das große chippen geht weiter!

Quellen:
[1] http://inside.nextage.ch/tag/coca-cola-village/
[2] http://www.ambuzzador.com/2010/09/03/coca-cola-village-mit-facebook-am-strand/
[3] http://www.theregister.co.uk/2010/08/26/coco_cola_facebook_teens/
[4] http://www.rfidjournal.com/article/view/7830/1
[5] siehe [2]
[6] siehe [4]

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