Das ägyptische Internet ist abgeschaltet, das deutsche quillt über vor lauter Live-Tickern. "In den nächsten sieben Tagen sollten keine weiteren Gäste nach Ägypten reisen“, warnt Rewe Touristik. Die Börse in Dubai bricht um 0,8 Prozent ein, meldet n-tv. Wegen der andauernden Unruhen sei die Versorgung der Bevölkerung und der Gäste vor Ort bereits jetzt besonders gefordert, schreibt die "Welt". Dafür aber habe sich die Lage in der ägyptischen Hauptstadt Kairo etwas entspannt.
Ägyptische Oppositionelle, bis vor zwei Wochen ein Fachbegriff, der ausschließlich zur Beschreibung der islamistischen Muslimbruderschaft Verwendung finden konnte, rufen zu einem "Marsch der Millionen" auf. "Jede Revolution hat ihre Phasen und ihren Rhythmus", analysiert die FAZ buttermesserscharf. Erst kommt der Unmut, dann die Empörung, schließlich die Euphorie, das Glück, die Siegestrunkenheit. Und am Ende die Enttäuschung: Die neue Freiheit ist die alte Knechtschaft, nur nun unter der Knute der Clique, die der Umsturz nach oben spülte. Demokratie eine dauernde Wahl zwischen alternativlosen Entscheidungen. Ob Leipzig oder scharm-El-Sheikh: Die Banane, die eben noch jubelnd in die Höhe gereckt wurde, ist doch nur wieder eine Gurke.
Ägypten damals und heute: Hellwach am Welterbe